Mitglied des King-Zentrums in Indien
Wenn du den Hungrigen dein Herz finden lässt und den Elenden Nehmt euch der Hungernden an und versorgt die Notleidenden mit allem was nötig ist. Anna-Maria, November 2008 |
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Über den Mitbegründer des Martin-Luther-King-Zentrums Ulli Thiel in der Stuttgarter Zeitung vom 21.10.2008
Vielleicht der Republik größter Schulterschluss
Vor 25 Jahren einte die Protestkette 400 000 Pershing-Gegner
Eine 108 Kilometer lange Menschenkette hat vor 25 Jahren von Stuttgart nach Neu-Ulm geführt – aus Protest wegen die Stationierung von Pershing-Raketen. Ein Karlsruher Sonderschullehrer hatte diese Form des Widerstands ausgetüftelt. Von Meinrad Heck Ohne Luftballons und eine ausgesprochen mobile Motorradgang hätte es nicht funktioniert. Und ohne die spontanen Besetzungen vielleicht auch nicht. Deutsche Friedensaktivisten kaperten am 22. Oktober 1983 ein paar Dutzend Telefonzellen zwischen Stuttgart und Neu-Ulm. Eine in jedem Dorf und jedem Städtchen entlang der Strecke, an der das scheinbar Unmögliche möglich wurde. Anfangs wurde Ulli Thiel noch belächelt. Selbst manche seiner Freunde aus der Friedensbewegung hielten die Idee des damals 34-jährigen Karlsruher Sonderschullehrers für undurchführbar. Eine Menschenkette von Stuttgart nach Neu-Ulm aus Protest gegen die seinerzeit geplante Stationierung von Pershing-Mittelstreckenraketen. Die Raketen kamen, und die Menschenkette kam auch. Thiel hatte es durchdacht und durchgerechnet. 108 Kilometer, ein Demonstrant pro Meter macht mindestens 108 000 Menschen – jeder nimmt jeden bei der Hand, dann wäre die Kette geschlossen. Längst ist dieser sogenannte „Kettenschluss“ nach der Idee des Karlsruher Sonderschullehrers in die Geschichte der Friedensbewegung eingegangen. Fast 400 000 Menschen waren an jenem strahlenden Oktobertag auf die Alb gekommen. In 2000 Bussen und mit 50 Sonderzügen. Die Bahn musste Waggons von ihren französischen Kollegen ordern, um den Ansturm zu verkraften. So hatte es sich Ulli Thiel erträumt. Ein machtvoller Protest „Mensch an Mensch“, wie er heute erzählt. Ganz geheuer war der Mitbegründer der Deutschen Friedensgesellschaft dem Staat in jenen aufgeregten Zeiten nie gewesen. Den Schulbehörden war der Lehrer ein Dorn im Auge. Ein paar peinlich berührte Polizisten klingelten eines Tages an seiner Haustür im Karlsruher Westen, präsentierten einen Durchsuchungsbefehl, filzten seine Wohnung und beschlagnahmten ein paar Flugblätter, weil angeblich der Verdacht bestand, Thiel würde zu rechtswidrigen Aktionen aufrufen. Da, so erinnert sich Thiel, ¸¸glaubten ein paar Schulräte: jetzt haben wir ihn“. Aber es hatte keine aufrührerischen Dokumente gegeben, schon gar keine verbotenen, und so Ein mächtiger Innenminister namens Roman Herzog schäumte zu Beginn der Diskussionen um die Menschenkette vor Wut und erklärte: ¸¸Die legen mir das Land nicht lahm“. Die, das waren die Organisatoren um Thiel & Co., und sie haben an diesem Herbsttag im Oktober 1983 das Land nicht lahmgelegt, sondern womöglich aufgeweckt. Ein riesiges, fröhliches Happening mit ein paar Hunderttausend Teilnehmern aus ganz Europa und mit vielen bunten Luftballons, die nicht ganz zufällig verteilt worden waren. Die Blauen sollten auf den Westteil der Strecke, die Farbe Orange in den Osten. Es funktionierte. Dank der Informationskette aus den besetzten Telefonzellen, dank einer Motorradgang namens Kuhle Wampe, die seinerzeit im kleinen Friedenskreis das Mobile Einsatzkommando genannt worden war, weil sie schnell zur Stelle hätte sein können, um Lücken in der Kette zu schließen. Tatsächlich gab es keine Lücken in dieser großen „Volksversammlung“, wie Thiel und Freunde die Demo nannten. Und selbst die Polizei war von der logistischen Meisterleistung der Organisatoren mächtig beeindruckt. Einer ihrer Chefs flüsterte dem Sonderschullehrer aus Karlsruhe später einen Satz zu, dass dem Hören und Sehen verging: ¸¸Wer so ein Großereignis organisieren kann, den hätten wir gerne in unseren Reihen.“ Ulli Thiel zog vor zu bleiben, wo er war. Bis heute. So sehr er sich über die Geschichte der Menschenkette freut oder über jenen Geistesblitz eines schönen Sommertages im Juni 1978, als ihm das Motto ¸¸Frieden schaffen ohne Waffen“ eingefallen war, so viel bleibt für ihn noch zu tun. Denn nach dem Ende des Kalten Krieges sei mit kritischem Blick auf deutsche Soldaten in Afghanistan eben „nicht alles besser geworden“. |
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Tafel erinnert an Oberschülerprozess
Zwickau. Am Montag, 6. Oktober 2008, wurde am Landgericht Zwickau eine Gedenktafel enthüllt, die an den Werdauer Oberschülerprozess erinnert. Am 4. Oktober 1951 wurden kurz vor Mitternacht 19 Werdauer Jugendliche wegen Boykotthetze gegen demokratische Einrichtungen und Organisationen zu insgesamt 130 Jahren Zuchthaus verurteilt. Die Oberschüler hatten aus Protest gegen die Volkskammerwahlen am 15. Oktober 1950, bei der es keine Möglichkeit gab zwischen verschiedenen Parteien zu wählen, Flugblätter verteilt, die zum Widerstand gegen die Diktatur aufriefen. |
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Ausstellung „Der gefährliche Schmied“ in Leipzigs Nikolaikirche
Die Schwerter-zu-Pflugscharen-Bewegung in der DDR Leipzig. Die Nikolaikirche zu Leipzig zeigt vom 29. September bis zum 23. Oktober 2008 die Wanderausstellung des Martin-Luther-King-Zentrums Werdau „Der gefährliche Schmied“ über die dramatischen Auseinandersetzungen zwischen der Friedensbewegung und dem DDR-Staat. Die von der Bundesstiftung Aufarbeitung geförderte und von der Landeskirche unterstützte Exposition wurde zur Friedensdekade 2007 in der Dresdner Kreuzkirche eröffnet und inzwischen durchgängig in mehreren Städten Ost- und Westdeutschlands ausgestellt. Die Ausstellung dokumentiert viele unbekannte und unveröffentlichte Fakten. Sie zeigt, wie das sowjetische Schwerter-zu-Pflugscharen-Symbol in der DDR zum „gefährlichen Schmied“ wurde. Auch die Leipziger Friedensgebete auf dem Weg zur Friedlichen Revolution sind Bestandteil. An mehreren Stellen wird deutlich, wie das Gedankengut Martin Luther Kings die Friedens- und Bürgerbewegung in der DDR beeinflusst hat. Die Ausstellung kann zu den normalen Öffnungszeiten der Nikolaikirche, täglich 10 bis 17 Uhr, besichtigt werden. (PI) |
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Die Stasi las mit – und ließ verschwinden
»Uns ging es nicht um die Gründung einer oppositionellen Gruppe. Wir wollten die Menschen lediglich ermutigen, gesellschaftlich aktiv zu werden«, sagt Erwin Killat zu den Anfängen der Zwickauer Friedensbibliothek. Die DDR-Staatssicherheit sah das vor 20 Jahren anders und begann eine ausgeklügelte Bespitzelung: Nachschlüssel wurden angefertigt und Zuträger eingeschleust. Andreas Wohland im SONNTAG, 7. September 2008 |
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Erfurt zeigt Ausstellung über Friedensbewegung
Im Kreuzgang des Erfurter Augustinerklosters ist seit Montag die Wanderausstellung »Der gefährliche Schmied« über die Geschichte der Friedensbewegung in der DDR zu sehen (bis zum 24. September). Die Dokumentation des Martin-Luther-King-Zentrums in Werdau erinnert zugleich an die Auseinandersetzungen zwischen Staat und Kirche um Gewaltfreiheit und Abrüstung, die vor 25 Jahren ihren Höhepunkt erreichten. Ausgangspunkt waren die Rufnäher »Schwerter zu Pflugscharen«, die mit der Friedensdekade von 1981 zu Symbolen der kirchlichen Friedensarbeit in der DDR wurden. Zu den weiteren Themen gehören die Geschichte der Skulptur des sowjetischen Künstlers Jewgeni Wutschetisch, die 1956 als Geschenk der UdSSR an die UNO in New York übergeben wurde, die Arbeit der Aktion Sühnezeichen und Aktivitäten unabhängiger Gruppen in der DDR bis zur friedlichen Revolution von 1989. Foto: Lutz Edelhoff
Glaube und Heimat Nr. 36 vom 7. September 2008 16. Sonntag nach Trinitatis |
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Protokollanten des Untergangs
VON HARTMUT PETERSOHN Berlin/Zwickau. Das 20-jährige Jubiläum der Friedensbibliothek in Zwickau beginnt mit einer Premiere. Kommenden Montag wird während einer Podiumsdiskussion in der Versöhnungskirche der Stadt das Buch „…ehrlich und gewissenhaft…“ vorgestellt – wenn es den Herausgebern gelingt, es pünktlich von Berlin nach Sachsen zu bringen. Die Chancen stehen gut, dass die Dokumentation über den Beginn der Bürgerrechtsbewegung wie geplant in Zwickau ankommt. Denn „Mielkes Mannen gegen das Neue Forum“, so der Untertitel des Buches, haben keine Chance mehr, die Buchpremiere zu verhindern. Freie Presse 30.08.2008 |
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Plauen erhält Straße der friedlichen Revolution
Info-Tafeln geben künftig an Plätzen und Gebäuden Auskunft über dramatisches Geschehen im Herbst 1989 Plauen. Mit einer Straße der friedlichen Revolution will Plauen 20 Jahre nach der ersten Demonstration im Wendeherbst 1989 an die dramatischen Ereignisse erinnern. Info-Tafeln an den historischen Plätzen sollen die damaligen Tage lebendig werden lassen und den Beginn vom Ende der DDR und der deutschen Wiedervereinigung vorm Vergessen bewahren. Mehrere Stationen, zusätzlich zu den bereits an der Lutherkirche, vorm Rathaus und am Vogtland-Theater vorhandenen Gedenktafeln, sind vorgesehen. Bis zum Sommer kommenden Jahres werden die neuen, zusätzlichen Tafeln hergestellt und angebracht. Beispielsweise der Aufbruch der Wahlbeobachter vom Mai 1989, die Drangsalierungen der Plauener durch die Staatsmacht bei der Durchreise der Prager Botschaftsflüchtlinge und die erste große Demonstration am 7. Oktober werden auf diese Weise in der Art eines Lehrpfades durch die Stadt nachempfindbar. An den Mauern des im August vorigen Jahres geschlossenen Gefängnisses auf dem Amtsberg können Besucher der Stadt und Plauener dann beispielsweise lesen: „In der Nacht des 7. Oktober 1989 verhafteten Sicherheitskräfte überwiegend jugendliche Plauener Bürger unter Anwendung willkürlicher Gewalt. Etwa 60 Frauen und Männer wurden in die Strafvollzugseinrichtung eingeliefert, ohne richterlichen Haftbefehl und auf entwürdigende Weise in der so genannten Kraftfahrzeug-Schleuse festgehalten, nächtlichen Verhören unterzogen und schikanösen Behandlungen ausgesetzt.“ Die Texte und die Standorte der Tafeln stehen weitgehend fest. „Da ist lange und ausgiebig darüber gestritten worden“, hat jetzt Friedrich Reichel, der Rathaus-Kulturreferent, im städtischen Kulturausschuss angedeutet. Zeitzeugen haben an der Auswahl der Ereignisse und Orte sowie an den Entwürfen mitgearbeitet. Steffen Kollwitz, er hatte zu jener Gruppe gehört, die im Mai 1989 die Fälschung der Kommunalwahl aufdeckte, und Steffen Kretzschmar, er war mit Freunden am Aufruf zur ersten Demo am 7. Oktober dabei, waren beteiligt. Stadträte, Pfarrer und Rathausleute ebenso. Angestoßen hat das Projekt das Martin-Luther-King-Zentrum für Gewaltfreiheit und Zivilcourage in Werdau, so Reichel. Das Werdauer Zentrum will mit dem Projekt „Revolutionswege“ die Erinnerung an die dramatischen Ereignisse 1989 wach halten und fördert landauf, landab Initiativen, die etwas dafür tun. Eine ganz ähnliche Erinnerungsstraße ist bereits in Werdau eingerichtet worden. In Zwickau und Crimmitschau sollen demnächst weitere folgen – so wie in Plauen auch. Die Kosten für die Plauener Straße zu Stätten der Wende belaufen sich laut Kulturreferent Reichel auf etwa 4000 Euro. Der Förderverein des Vogtlandmuseums gibt etwa 800 Euro dazu. Die Finanzierung des übrigen Teils erfolgt über das Werdauer King-Zentrum. Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung des SED-Unrechts in Berlin hat Geld dafür locker gemacht. „Der Trägerverein des Zentrums gibt auch einen Eigenanteil dazu“, so Bernd Gerber vom Martin-Luther-Zentrum. Die Werdauer unterhalten das Archiv der Bürgerbewegung in Südwestsachsen. „Wir haben auch einen Plauener Bestand und bemühen uns weiter um Berichte von Zeitzeugen“, beschreibt Gerber. Von LUTZ KIRCHNER Erschienen am 27.08.2008 in Freie Presse Plauen |
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Kultband Landluper zum zehnten Torbogenfest in Werdau-West
Zugleich zehnjähriges Bestehen des Martin-Luther-King-Zentrums für Gewaltfreiheit, Zivilcourage und Aufarbeitung von DDR-Geschichte Werdau. Zum zehnten Torbogenfest des Martin-Luther-King-Zentrums am Samstag, den 21. Juni 2008 in Werdau-West, spielt ab 17 Uhr die legendäre Folk-Band „Landluper“ aus Plauen auf. Schon ab 15 Uhr werden Kinderüberraschungen angeboten. Um 15:30 wartet die aus Werdau stammende Kerstin Burkhardt, jetzt Reichenbach, mit Spontantheater auf und lädt vor allem Kinder zum Mitspielen ein. Das Fest markiert zugleich das zehnjährige Bestehen des King-Zentrums. Im Sommer 1998 hatten Friedensbewegte aus Ost und West gemeinsam mit Jugendlichen vor Ort den als „besonders gemeinnützig“ anerkannten Verein ins Leben gerufen. Die Initiative knüpft an das Gedankengut gewaltfreier Konfliktlösung von Martin Luther King und anderen Pazifisten, an die Friedens- und Bürgerbewegung und die Friedliche Revolution in der DDR an. So versteht sich der Verein als Teil der Friedensbewegung, die sich auch aktuell-politisch einmischt gegen Gewalt und Rechtsextremismus in der heutigen Gesellschaft, für Bürgermut und Bürgergesellschaft. Im King-Zentrum befindet sich auch das vom Freistaat geförderte Archiv der Bürgerbewegung für den früheren Bezirk Karl-Marx-Stadt. Dafür werden ständig Schriftgut, Fotos und Gegenstände aus der DDR gesucht, um eine redliche Aufarbeitung ohne Schwarz-Weiß-Malerei und Pauschalverurteilungen zu unterstützen. Johannes Knabe, Publik-Forum Nr. 14 – 2008: Einmischen, wo es nötig ist
Das Martin Luther-King-Zentrum in Werdau fördert Zivilcourage Mit dem traditionellen »Torbogenfest« im sächsischen Werdau beging das Martin-Luther-King-Zentrum für Gewaltfreiheit und Zivilcourage Ende Juni 2008 mit der bekannten Folk-Band Landluper aus Plauen sein zehnjähriges Bestehen. Im Sommer 1998 hatten Friedensbewegte aus Ost und West gemeinsam mit Jugendlichen vor Ort den als »besonders gemeinnützig« anerkannten Verein ins Leben gerufen. Die Initiative knüpft an das Gedankengut gewaltfreier Konfliktlösung von Martin Luther King und anderen Pazifisten, an die Friedens- und Bürgerbewegung und die friedliche Revolution in der DDR an. So versteht sich der Verein als Teil der Friedensbewegung, die sich auch aktuell-politisch einmischt gegen Gewalt und Rechtsextremismus in der heutigen Gesellschaft, für Bürgermut und Bürgergesellschaft. |
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US-Studenten auf Recherche in Werdau
Junge Leute aus Nashville begeistert vom Fundus im Martin-Luther-King-Zentrum – Amerikanische Bürgerrechtsbewegung ist Seminarthema
VON CORNELIA KUNZE Werdau. Eng ist es gestern in den Räumen des Werdauer Martin-Luther-King-Zentrums zugegangen. Elf Studenten von der Universität Nashville im US-amerikanischen Bundesstaat Tennessee haben die Einrichtung gemeinsam mit ihrem Professor Joel Dark besucht. Er unterrichtet sie in Geschichte und beschäftigt sich unter anderem mit der amerikanischen Bürgerbewegung und Martin Luther King. Vom Zentrum überrascht Freie Presse Donnerstag, 19. Juni 2008 Foto: Ralf Roje |
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Szenisches Martin-Luther-King-Oratorium – Erstaufführungen in Sachsen
Nach großem Erfolg der Uraufführung des szenischen Oratoriums „Ich habe einen Traum – Martin Luther King auf dem Weg der Gewaltlosigkeit“ unter Schirmherrschaft des Brandenburgischen Ministerpräsidenten Matthias Platzek in Berlin und anschließender Darbietung in Potsdam wird das monumentale Projekt am langen Himmelfahrts-Wochenende erstmals in Sachsen und Sachsen-Anhalt aufgeführt. Die Termine sind:
Der Text für das Oratorium stammt von Martin Ahrends, die Musik von Bernhard Opitz. Antonia Braun und Bernhard Hanuschik haben das Werk mit der aus 150 Sängern bestehenden Jugendkantorei Kleinmachnow und zwölf Orchestermusikern in Szene gesetzt, das von Karsten Seibt geleitet wird. Logistische Unterstützung für die Aufführungen im Vogtland und im Erzgebirge leistete das Martin-Luther-King-Zentrum Werdau. Das Stück schildert Szenen aus dem Leben Martin Luther Kings, die keiner biografischen Dramaturgie folgen, also weder sein Leben nacherzählen wollen, noch ein veritables Drama daraus machen, es sind Szenen, die Fragen zu stellen, welche auch 40 Jahre nach seinem gewaltsamen Tod aktuell geblieben sind. Es sind Fragen nach der Philosophie und der Psychologie des gewaltfreien Widerstandes, danach, wie gelingen konnte, was ihm und seinen Anhängern gelang: Durch gewaltfreien Widerstand in relativ kurzer Zeit wesentliche Ziele der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung durchzusetzen. „Wann wird gesungen?“ fragt der Komponist. „Immer dann, wenn Sprache allein nicht mehr ausreicht. Immer dann, wenn der Anteil des Emotionalen so groß ist, dass uns die Stimme bebt, dass wir vor Weinen, Lachen oder vor Wut nicht einfach weiter sprechen können. Natürlich ist die Musik keineswegs frei von dem, woran jeder von uns bei diesem Thema denkt: Gospels, Spirituals, 60er Jahre.“ Der doppelchörige Aufführungsapparat (Kinderchor und Jugendchor der fünften bis 13. Klasse) bietet die Chance, immer dann eine zweite musikalische Ebene zu betreten, wenn von dem die Rede ist, was sich von Martin Luther King lernen lässt. So gibt es in dieser Musik immer die dramatische und die eher subjektive Ebene und ab und zu ein Innehalten, Objektivieren und Betrachten. Die Teilbarkeit des Orchesters in Streicher auf der Einen und Bläser, Schlagwerk und Klavier auf der anderen Seite unterstützt dieses Verfahren. Die zwölf Szenen vermitteln ein schlüssiges, dokumentarisch untersetztes, facettenreiches Bild vom großen amerikanischen Baptistenprediger, Bürgerrechtler und Nobelpreisträger Martin Luther King, der 1968 als 39-jähriger einem Mordkomplott zum Opfer fiel. (GME) |
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Kosovo – Eindrücke jenseits des Medienbildes
Nur wenige Tage zwischen zwei Kosovo-Einsätzen mit der Nichtregierungsorganisation „Schüler Helfen Leben“ verbrachte der 27jährige Neukirchener Sebastian Illing in seiner Heimat. Die Veranstaltungen fanden am Montag, den 28. April 2008 um 19:30 Uhr in der Buchhandlung Am Rathaus Würker in Crimmitschau und am Dienstag, den 29. April 2008 um 19:00 Uhr im Martin-Luther-King-Zentrum im Torbogenhaus Werdau-West statt. |
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Offener Brief von Mitgliedern der DDR-Opposition an Sportlerinnen, Sportler, Verbände und Sponsoren zur Teilnahme an den Olympischen Spielen in China
Da wir wissen, dass viele von Ihnen sich Gedanken machen, ob eine Teilnahme an den Olympischen Spielen in China richtig ist; und da wir erlebt haben, wie ein totalitäres politisches System sich des Sports, seiner Verbände und Aktiven bedient, um scheinbare Übereinstimmung zwischen Machthabern und Sportlern zu suggerieren und weil wir uns noch gut erinnern, dass sich dafür viele Trainer, Sportler und Sportfunktionäre missbrauchen ließen, wenden wir uns mit diesem Offenen Brief an Sie. Auch weil sich bereits zwei deutsche Diktaturen mit den Leistungen von Sportlern schmückten, ist die öffentliche Debatte zu diesem Thema notwendig und die Teilnahme an den Spielen in Peking eine Gewissensfrage. Boykott könnte ein starkes moralisches Signal sein – ob er sinnvoll ist, hängt vom weiteren Verhalten der chinesischen Regierung ab. Deshalb fordern wir:
Als freie und mündige Bürger können auch Sportler gegenüber der Diktatur in China nicht politische Neutralität wahren. Sollte es zu keinem Boykott kommen, liegt bei allen Teilnehmern und Beobachtern der Olympischen Spiele in Peking eine besondere Verantwortung: Nicht nur Politiker und Diplomaten, auch Sponsoren, Journalisten, Sportfunktionäre, Sportler und Zuschauer können die Öffentlichkeit im Vorfeld und während der Spiele auf verschiedene Weise nutzen. Sie können bei öffentlichen Auftritten, auf Pressekonferenzen, in Interviews und Gesprächen:
Wir wissen aus unseren eigenen Erfahrungen in der DDR, wie wichtig eine kritische Berichterstattung, Kontakt und Austausch mit Journalisten, Politikern und Bürgern aus aller Welt sind, welchen Schutz die internationale öffentliche Aufmerksamkeit für die politische Tätigkeit von Oppositionellen bietet und dass Diktaturen am meisten eines fürchten – die Öffentlichkeit. 22. April 2008 Unterzeichnerliste des Offenen Briefs von Mitgliedern der DDR-Opposition an Sportlerinnen, Spo rtler, Verbände und Sponsoren zur Teilnahme an den Olympischen Spielen in China vom 22. April 2008
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