Gründungsmitglied des Martin-Luther-King-Zentrums Ulli Thiel wird 70 Jahre alt
Ulli Thiel, Jahrgang 1943, Pädagoge und Friedensarbeiter, lebt gemeinsam mit seiner Frau Sonnhild in Karlsruhe. Lehrer für hör- und sprachbehinderte Kinder und Jugendliche bis zum Schuljahresende 2007. Seit 1968 ist er gemeinsam mit Sonnhild aktiv für die Deutsche Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) auf Gruppen-, Landes- und Bundesebene. Langjährige Mitarbeit außerdem in der Werkstatt für Gewaltfreie Aktion Baden, im Friedensbündnis Karlsruhe und im Beirat der Arbeitsstelle Frieden der Evangelischen Landeskirche Baden. Langjähriges Mitglied bei Lebenshaus Schwäbische Alb e.V. |
Wanderausstellung des Martin-Luther-King-Zentrums
»Aus dem Fels der Verzweiflung einen Stein der Hoffnung hauen« Eröffnung »Martin Luther King und die DDR« – In vielen Bereichen der DDR-Gesellschaft lassen sich Spuren von Martin Luther Kings Gedankengut des gewaltfreien Widerstandes finden. Die Widersprüchlichkeit des SED-Staates im Umgang mit King zeigte sich u.a. beim Ost-Berlin-Besuch des Bürgerechtlers im September 1964. Weder Presse noch Rundfunk kündigten ihn an. Und doch ließen die DDR-Grenzer King ohne Pass und Visum am Checkpoint-Charlie die Mauer passieren und er konnte ungehindert vor 3.000 DDR-Bürgern sprechen. In Kirchgemeinden bis zu Oppositionsgruppen verbreiteten sich im Laufe der Zeit Kings Ideen der Gewaltfreiheit, so dass In dieser Ausstellung wird exemplarisch gezeigt, welch starker Hoffnungsträger Martin Luther King für viele Menschen in der DDR war. Bilder von der Eröffnung |
Berliner Filmteam dreht in Lutherhaus und King-Zentrum Werdau für RTL
DDR-Erstaufführung des Martin-Luther-King-Films „… dann war mein Leben nicht umsonst“ von 1987 in Werdau mit Originaltechnik vor Berliner Schülern nachgestellt Ein Berliner Kamerateam unter dem Filmemacher Kuno Richter arbeitete gemeinsam mit Zeitzeugen, Berliner Schülern und Lehrern Ende September an zwei Drehtagen im Lutherhaus und im Martin-Luther-King-Zentrum Werdau an Aufnahmen für einen Film über Martin Luther King und die DDR. Zur Vorgeschichte gehörte, dass es Georg Meusel 1987 nach vierjährigen Bemühungen unter teils abenteuerlichen Umständen gelungen war, den Oskar-nominierten großen King-Dokumentarfilm aus der BRD in die DDR zu bringen. Es waren drei große Hürden zu nehmen. Kirchliche Stellen mussten zustimmen, weil der Filmdienst des Evangelisches Jungmännerwerk Magdeburg die einzige Institution war, die mit ihrem Reisedienst Filme zeigen durfte, die nicht über den Progress-Filmbetrieb in die Kinos kamen. Die Vermittlung von Anselm Meyer, der eine Zeitlang als „Filmmissionar“ bei der Kirche gearbeitet hatte, erwirkte schließlich das kirchliche Einverständnis. Zweitens mussten dreieinhalb Tausend Westmark aufgebracht werden, die zum allergrößten Teil Freunde aus der westdeutschen Friedensbewegung sammelten. Die fehlenden 500 DM organisierte „Schorsch“ Meusel auf unkonventionelle Weise mit dem Schmuggel von DDR-Sammlerbriefmarken. Drittens war die Aufführungslizenz des Kulturministeriums der DDR erforderlich, das die Entscheidung erst traf, wenn der Film im Original bei ihm auf dem Schreibtisch lag. Mit Anselm Meyer als damaliger Filmvorführer konnten die Berliner am authentischen Ort mit und Originaltechnik im allerdings inzwischen leergeräumten Lutherhaus die DDR-Erstaufführung des Films nachempfinden. Die Dreharbeiten in Werdau sind Bestandteil des Projekts King-Code. Eine Schulklasse aus dem Westen und eine aus dem Osten Berlins arbeiten ein Jahr lang am Thema Martin Luther King, besuchen authentische Orte in der Stadt, wo King 1964 auftrat und treffen sich mit Zeitzeugen. Der 45-minütige Film soll zum 50. Jahrestag des Besuches des amerikanischen Bürgerrechtlers in der damals geteilten Stadt im September 2014 von RTL gesendet werden. Das Werden des Projekts kann im Internet unter https://www.king-code.de/home.htm verfolgt werden. |
In der Wahrheit leben
Texte von und über Ludwig Mehlhorn Buchpräsentation mit Stephan Bickhardt, evang. Pfarrer Leipzig, und Achim Beier, Archiv Bürgerbewegung e.V.Donnerstag, 12. September 2013 um 19:00 Uhr im Martin-Luther-King-Zentrum e.V. Ludwig Mehlhorn Abitur; Studium der Mathematik; anschließend Programmierer in der Hochschule für Ökonomie Berlin; seit 1969 Mitarbeiter bei der Aktion Sühnezeichen und in der Evang. Studentengemeinde; seit 1975 Mitarbeit in verschieden Friedens- und Menschenrechts-kreisen; 1977 Haussuchung und Verhöre durch das MfS; 1981-1987 Auslandsreiseverbot; 1984 Verweigerung des Reservisten-wehrdiensts; 1985 Berufsverbot; seitdem Hilfspfleger in der Stephanusstiftung Berlin; 1986 Mitinitiator des Antrags auf „Absage an Praxis und Prinzip der Abgrenzung“ an die Synode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg und die Bundessynode, Mitbegründer des gleichnamigen oppositionellen Arbeitskreises; Herausgeber und Autor illegaler Publikationen, u.a. „Aufrisse“, „Spuren“, „ODER“; Übersetzungen aus dem Polnischen; 1987-1989 Mitveranstalter von literarischen Lesungen in Privatwohnungen; September 1989 Mitbegründer der Bürgerbewegung Demokratie Jetzt; Mitarbeit in verschiedenen ehrenamtlichen Gremien, u.a. Stiftung Kreisau für europäische Verständigung, Heinrich-Böll-Stiftung; 1991 Referent im Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg; seit 1992 Studienleiter an der Evangelischen Akademie Berlin-Brandenburg, zuständig für den Themenbereich Mittel- und Osteuropa. – Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen – |
„Via Knast in den Westen – Das Kaßberg-Gefängnis und seine Geschichte“ Lesung und Gespräch mit Dr. Nancy Aris und Utz Rachowski Dienstag, den 28.05.2013 um 19.00 Uhr im Martin-Luther-King-Zentrum Dr. Nancy Aris, Referentin beim Sächsischen Landesbeauftragten für Stasi-Unterlagen (LStU) wird zusammen mit dem Schriftsteller Utz Rachowski die neu veröffentlichte Publikation des LStU „Via Knast in den Westen. Das Kaßberg-Gefängnis und seine Geschichte“ vorstellen. Der Sammelband bietet erstmals eine Überblicksdarstellung zum historischen Ort und lässt Betroffene, damalige Akteure sowie Historiker zu Wort kommen. In der früheren Stasi-Untersuchungshaftanstalt saßen all jene Häftlinge ein, die über den Häftlingsfreikauf in die Bundesrepublik abgeschoben wurden – bis 1989 durchliefen mehr als 32.000 Gefangene diesen Weg. Der Jahrzehnte im Verborgenen ablaufende „staatsfreundliche Menschenhandel“ des SED-Regimes reduzierte die Menschen und ihre Schicksale einzig auf die Sach- und Devisenzahlungen der Bundesrepublik, die für die Wirtschaft der DDR lebenswichtig waren. Dies und der Umstand, dass so auch unbequeme Oppositionelle einfach „entsorgt“ werden konnten, machten den Freikauf mit seinen Hintergründen zu einem äußerst zwiespältigen und damit interessanten Thema der jüngeren deutsch-deutschen Geschichte. Das Gefängnis auf dem Chemnitzer Kaßberg wurde durch die deutschen Diktaturen über das 20. Jahrhundert hinweg stark geprägt. Erbaut im Jahr 1886 als Königlich-Sächsische Gefangenenanstalt ist über seine genaue Nutzung bis 1933 wenig bekannt. Während der NS-Zeit wurden auf dem Kaßberg u. a. Juden und Regimegegner durch die Gestapo und den SS-Sicherheitsdienst inhaftiert und ermordet. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges nutzte die Sowjetische Besatzungsmacht das Gebäude als NKWD-Operativgefängnis. Anfang der 1950er-Jahre wurde auf dem Kaßberg die Untersuchungshaftanstalt der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Karl-Marx-Stadt eingerichtet. Ab Ende der 1960er-Jahre wurde das Kaßberg-Gefängnis auch zur Drehscheibe für den Häftlingsfreikauf. |
Veranstaltung des Martin-Luther-King-Zentrums zu den Tagen der Demokratie und Toleranz Buchvorstellung und Gespräch
„Aus einem Land vor unserer Zeit“ Termin: 18.04.2013, 19 Uhr Referentin: Dr. Anja Hertel Der Sammelband „Aus einem Land vor unserer Zeit“ enthält Dissertationen von 25 Stipendiaten der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Die jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus allen Teilen Deutschlands haben sich mit diesem Projekt auf eine Entdeckungsreise in ein Land „vor ihrer Zeit“ begeben. In anschaulichen, kurzweiligen und lebendigen Geschichten erzählen sie über ihre historischen Streifzüge. Sie berichten über einen untergegangenen Staat, den sie selbst nicht mehr erlebt haben. Dabei spielen Schnitzlers „Schwarzer Kanal“, aufmüpfige Künstler, austrittswillige SED-Genossen genauso eine Rolle wie der UN-Beitritt der DDR 1973. Dr. Anja Hertel, 1980 in Werdau geboren, studierte Germanistik und Kunstgeschichte an der Universität Leipzig. Ihr Beitrag widmet sich dem Werk des Leipziger Malers Wolfgang Mattheuer. Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Sachsens |
Geschichte zum Anfassen
Oberbürgermeister besucht Werdauer Martin-Luther-King-Zentrum Mitte März folgte Oberbürgermeister Stefan Czarnecki einer Einladung des Martin-Luther-King-Zentrums und besuchte die Einrichtung auf der Stadtgutstraße. Dabei informierte er sich über die vielfältigen Arbeitsbereiche, Ausstellungen und Projektangebote des Zentrums, dass sich seit 1998 mit Themen der Gewaltfreiheit, Demokratie, Bürgerbewegung und jüngerer Geschichte beschäftigt. Georg Meusel berichtete, wie es nach vierjährigen Bemühungen unter abenteuerlichen Bedingungen 1987 gelang, den großen Martin-Luther-King-Dokumentarfilm „Dann war mein Leben nicht umsonst“ aus der BRD in die DDR zu bringen. Dieser hatte dann in zwei Vorstellungen im überfüllten Lutherhaus Werdau seine DDR-Erstaufführung. In 138 Aufführungen in Kirchgemeinden, Friedens- und Menschenrechtsgruppen erreichte er bis zur Friedlichen Revolution mehr als 10 000 Besucher. Aktiv sind die Mitglieder und Mitarbeiter vor allem auf Landesebene durch Wanderausstellungen und Informationsveranstaltungen. Hier in Werdau sind es vor allem Projekttage von Schulen, Lesungen und Vorträge sowie Bildungsveranstaltungen, die immer wieder Interessenten anlocken. Auch gemeinsam mit dem Werdauer Oberbürgermeister sollen in den nächsten Monaten einige neue Vorhaben in Angriff genommen werden. Größtes aktuelles Projekt ist es, unter dem Titel „Aus dem Fels der Verzweiflung einen Stein der Hoffnung hauen“ eine neue Wanderausstellung über den Einfluss des Gedankenguts von Martin Luther King auf die Friedens- und Bürgerbewegung der DDR bis zur Friedlichen Revolution zu gestalten. Anlass ist der 50. Jahrestag von Kings Predigt in der Ost-Berliner Marienkirche, seinem einzigen Besuch im Ostblock im Jahr 2014. Dazu hat das King-Zentrum eine Fülle von Dokumenten, Bildmaterial und Zeitzeugenberichten recherchiert. |
Am 28.02.2013 um 19:00 Uhr im Martin-Luther-King-Zentrum, Stadtgutstr. 23, Werdau
Spatensoldaten – vom Mut und den Konsequenzen Der Historiker und ehem. DDR-Bausoldat Stefan Wolter hat kürzlich „Geheime Aufzeichnungen eines Bausoldaten in Prora“ des Leipzigers Uwe Rühle herausgegeben. Der Historiker Stefan Wolter wurde 1967 in Eisenach geboren und studierte Geschichte und Theologie. Wolter war selbst Bausoldat, seine Erfahrungen veröffentlichte er mit seinem Buch „Hinterm Horizont allein – Der Prinz von Prora“. 2008 gründete er mit weiteren Zeitzeugen, Wissenschaftlern und Sympathisanten den Denk-MAL-Prora e. V. Stefan Wolter lebt und arbeitet in Berlin. Eine Veranstaltung der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung, der BStU-Außenstelle Chemnitz und des Martin-Luther-King-Zentrums. |
Reflexion zur Multiplikatorenfortbildung
Einführung in die gewaltpräventive Arbeit mit dem Medienpaket „Heimspiel“ Werdau. Am Donnerstag, den 31.01.2013 fand im Martin-Luther-King-Zentrum Werdau eine Fortbildung zur Einführung in die gewaltpräventive Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mit dem Medienpaket „Heimspiel“ statt. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Jugendring Westsachsen e.V. in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt Landkreis Zwickau, Sachbereich Kinder- und Jugendschutz, dem Martin-Luther-King-Zentrum Werdau und dem Objektiv e.V. Die Durchführung übernahm Ralph-Torsten Lincke, Mitarbeiter des Objektiv e.V., der Koordinierungsstelle für filmpädagogische Präventionsarbeit und Projektleiter der SchulKinoWochen Sachsen. Teilnehmer der Veranstaltung waren Pädagogen und Sozialarbeiter verschiedener Träger, die als Multiplikatoren im direkten Umgang mit den Jugendlichen die eigenen Erfahrungen mit dem Film und den angebotenen Vor- und Nachbereitungsmöglichkeiten nutzen können. |