Rückblick 2024

„Schwerter zu Pflugscharen“ – Klosterbucher Appell verabschiedet

Aufruf zum Mitmachen und Weitersagen

Die bedrohlichen Entwicklungen der letzten Jahrzehnte nach einer kurzen Entspannungsperiode nach dem Ende des Kalten Krieges zeigen deutlich, dass verfehlte, aggressive Außenpolitiken und die Fokussierung der Mächtigen auf Militär und Gewalt unser gemeinsames Ziel eines friedlichen und gerechten Zusammenlebens stark bedrohen und diskreditieren. Sie gefährden die Grundwerte der Menschlichkeit, der Solidarität und unsere Sicherheit. Unter dem Banner „Schwerter zu Pflugscharen“ rufen mehrere Friedensinitiativen dazu auf, darunter auch das Marin-Luther-King-Zentrum, sich stärker zu vernetzen. Dazu wurde im September 2024 im Kloster Buch (in Leisnig) eine Schwerter-zu-Pflugscharen-Allianz gegründet und der „Klosterbucher Appell“ verabschiedet. Falls auch Sie Interesse daran haben, sich ebenfalls daran zu beteiligen, können Sie sich gern an Dr. Lutz Mükke von „Leipzig bleibt friedlich“ bzw. an kontakt@leipzig-bleibt-friedlich.org wenden.

Klosterbucher Appell

Gemeinsam für Frieden und gegen Militarisierung  – Zur Gründung der „Schwerter-zu-Pflugscharen-Allianz“*

„Vertrauen wagen, damit wir leben können“ und „Schwerter zu Pflugscharen!“ mit diesen Losungen sind in den 1980er- Jahren Kirchen gegen das atomare Wettrüsten und für Verhandlungen zwischen den feindlichen Lagern aufgetreten. Eingefordertes und später einander auch real entgegengebrachtes Vertrauen war das Fundament für die Entspannungspolitik zwischen den Blöcken. Vertrauen baute Brücken zwischen jahrzehntelang verfeindeten Weltmächten und führte zum Ende des Kalten Krieges, zu Abrüstung und Befriedung, zum Fall des Eisernen Vorhangs, zur Wiedervereinigung Deutschlands. Solches Vertrauen vermissen wir heute aufs Schmerzlichste. Medien, Politik und selbst viele Kirchenvertreter lassen heute nichts unversucht, um uns die Alternativlosigkeit der „harten Gangart“ zu erklären. Dieser Logik folgend bedeutet Vertrauen Schwäche, Unterwerfung und Niederlage. Um uns gemeinsam gegen die eskalierende Militarisierung der Welt zu stemmen – lokal, regional, international –, rufen wir unter dem Banner „Schwerter zu Pflugscharen“ Friedensgruppen dazu auf, sich stärker zu vernetzen. Die bedrohlichen Entwicklungen der letzten Jahrzehnte nach einer kurzen Entspannungsperiode nach dem Ende des Kalten Krieges zeigen uns deutlich, dass verfehlte, aggressive Außenpolitiken und die Fokussierung der Mächtigen auf Militär und Gewalt unser gemeinsames Ziel eines friedlichen und gerechten Zusammenlebens stark bedrohen und diskreditieren. Sie gefährden die Grundwerte der Menschlichkeit, der Solidarität und unsere Sicherheit. Weshalb es jetzt wichtig ist, uns zusammenzuschließen und entschieden gegen Militarisierung und Gewalt vorzugehen, hat viele Gründe:
  • Langfristige Friedenssicherung: Die Vernetzung unserer Friedensgruppen soll dazu beitragen, die derzeit laufenden Dynamiken der Normalisierung des Militärischen zu stoppen. Wir tragen dazu bei, Brücken zu bauen und vernünftige Dialoge zwischen Kulturen, Religionen, Nationen und Konfliktparteien zu fördern, sodass unsere Kinder und zukünftige Generationen in einer friedlichen Welt leben können.
  • Gegenseitige Stärkung: Die Vernetzung wird uns stärken. Die gegenseitige Ermutigung und das Teilen von Erfahrungen und Erfolgen sind wichtig, um unsere Ziele ausdauernd zu verfolgen, vielfältige Synergien und Kooperationsformen herzustellen und auch Anfeindungen gemeinsam zu begegnen.
  • Zunahme von Gewalt: Die Destabilisierung von Ländern und Regionen sowie die Unterdrückung der Interessen anderer führen zum Anstieg von Gewalt, Hass, Angst und Krieg. Wir Friedensinitiativen wollen Alternativen aufzeigen und durch zivile Friedensdiplomatie, Dialog und Mediation gewaltfreie Konfliktlösungen fördern.
  • Toxische Wirkung von Propaganda: Militarisierung wird oft durch gezielte Propaganda begleitet, die Angst, Hass und Feindbilder schürt und Kriege vorbereitet. Diese Propaganda vergiftet das gesellschaftliche Klima, spaltet, verzerrt die Wahrnehmung und untergräbt Diskurse, die auf der wahrhaftigen Suche nach friedlichen Lösungsansätzen sind. Eine verstärkte Vernetzung von Friedensgruppen wird Dialoge in Gang setzen, um den toxischen Auswirkungen von Propaganda auf gesellschaftlicher Ebene wie im persönlichem Leben entgegenzuwirken. Wir wollen eine demokratische Kultur fördern, in der jeder zu Wort kommen kann. Zu dieser Kultur gehört auch, Propaganda zu entlarven.
  • Militarisierung von Gesellschaften: Friedensbewegungen stellen sich der zunehmenden Militarisierung von Gesellschaften entgegen, indem sie sich u.a. gegen entfesselte Aufrüstung und Atomwaffen, gegen die Heroisierung von Militär, gegen militärische Ausbildung und Werbung an Schulen und die Rekrutierung Minderjähriger aussprechen.
  • Exorbitant steigende Rüstungsbudgets: Weltweit steigen die Rüstungsausgaben auf Rekordniveaus, während soziale und ökologische Bedürfnisse stark unterfinanziert bleiben. Militärbudgets verschlingen Mittel, die für zivile Programme, Friedensdiplomatie und Mediation auf globaler Ebene notwendig wären. Durch verstärkte Vernetzung wollen wir dazu beitragen, diese Prioritäten umzukehren und soziale Gerechtigkeit, Chancengleichheit und Wohlstand für alle zu erreichen, in einer multipolaren Welt.
  • Desorientierung & Missbrauch von Militär: Der militärische Schutz von Bevölkerungen muss stets in zivile und friedensfördernde Strukturen eingebettet werden. Das Primat des Handelns müssen langfristig angelegte, deeskalierende Friedensdiplomatie sein.
  • Ausgrenzung und fehlende Repräsentanz friedlicher Bewegungen: Unsere Vernetzung soll dazu beitragen, dass die weitreichenden Erfahrungen von Friedensinitiativen und ihre Perspektiven in Diskussionen über Sicherheitskonzepte und geopolitische Herausforderungen bei weitem stärker repräsentiert, gehört und berücksichtigt werden.
  • Krieg als Geschäftsfeld: Kriege bieten für viele Akteure enormen wirtschaftlichen Nutzen. Es ist entscheidend, profitgetriebene Interessen umfassend zu analysieren, öffentlich zu machen und konsequent zu kontrollieren und einzudämmen.
In kritischer Zeit ermutigen wir Friedensinitiativen, sich stärker zu vernetzen, sich auszutauschen und gemeinsam zu handeln. Mit dem tiefen Glauben an Gerechtigkeit, wahrhaftige Dialoge und Friedensdiplomatie wollen wir in Schwester- und Brüderlichkeit Eskalationen und Kriegen entgegenwirken. Bauen wir Vertrauen auf, damit unsere Kinder eine gute Zukunft haben. In diesem Geiste gründen wir heute im Kloster Buch die „Schwerter-zu-Pflugscharen-Allianz“. Die Teilnehmer des Klosterbucher Friedenstreffens, Kloster Buch, 21. September 2024 Leipzig bleibt friedlich!, Leipzig Martin-Luther-King-Zentrum, Werdau FRIEDEN WAGEN, Muldental Planet des Friedens, Bautzen Aktionsbündnis Frieden, Kamenz Friedensgebet Bärndsdorf Miriqidi Lebensraum, Friedebach/Erzgebirge Bündnis Friedenskorn, Thiendorf Initiative Friedenssuche, Bautzen Pfarrer i.R. Harald Brettschneider, Dresden (Mitinitiator des Friedensbewegung „Schwerter zu Pflugscharen“und Entwerfer der Symbols in den 1980ern) * Autoren: Dr. Lutz Mükke, Thomas Groh

Montag, 18. November 2024 um 19.00 Uhr im Martin-Luther-King-Zentrum

„I have a dream – Martin Luther Kings Botschaft mehr als ein Traum“

Vortrag und Gespräch mit Stefan Maaß

„I have a dream“ ist Martin Luther Kings bekannteste Rede. Insbesondere in Schulen wird nur der letzte Teil der Rede behandelt. Dadurch entsteht der Eindruck, als habe die Rede alleine eine Veränderung in den USA gebracht. Doch diese Rede ist nicht ohne den Kontext zu verstehen. Dazu gehört auch Kings eigener Einsatz gegen Rassismus, Materialismus und Militarismus und ebenso seine Tätigkeit als Pfarrer. Welche Botschaft lässt sich aus diesen Erfahrungen von Martin Luther King für uns heute gewinnen? Stefan Maaß ist Friedensbeauftragter der Evangelischen Landeskirche Baden.

Neue Ausstellung über Protest und Aufbegehren noch bis 25.11.2024 im Rathaus Zwickau

Ab Januar 2025 ausleihbar

Am Dienstag, den 12. November 2024 wurde die neue Wanderausstellung »Sehnsucht nach Veränderung – Die Kraft von Protest und Aufbegehren« des Martin-Luther-King-Zentrums im Rathaus Zwickau eröffnet. Die Oberbürgermeisterin Constance Arndt und der Vorsitzende des Vereins, Martin John, sprachen Grußworte. Die musikalische Umrahmung gestaltete Thomas Synofzik am Klavier. Die Ausstellung kann bis zum 25. November 2024 im Rahmen der Öffnungszeiten im Rathaus Zwickau besichtigt werden. Protest als kollektiver und öffentlicher Ausdruck von Widerspruch ist vielgestaltig. In welcher Form und wie viel demonstriert wird, hängt aber nicht nur von den Entscheidungen und den Anstrengungen Einzelner ab, sondern auch von länderspezifischen Bedingungen. In offenen Gesellschaften ist Protest Medium der Verständigung über soziale Normen und politische Präferenzen. Protest kann stören – und das soll er auch! Denn er führt zu Veränderungen, macht auf gesellschaftliche Missstände aufmerksam und mobilisiert viele Menschen. Damit trägt er wesentlich zu einer lebendigen Demokratie und zur Weiterentwicklung einer offenen und pluralistischen Gesellschaft bei. In autoritären Regimen sind die Rechte und Freiheiten der Bürgerinnen und Bürger stark eingeschränkt. Hier hat das Aufbegehren oft Unterdrückung und Repression zur Folge. Dabei ist der Wunsch mancher nach Veränderung oft größer als ihre Angst vor den Strafen. Diese »Sehnsucht nach Veränderung« kann dazu beitragen, autoritäre Strukturen zu überwinden. Die Ausstellung mit 20 Roll-Ups veranschaulicht, wie sich Autokratien und Demokratien voneinander unterscheiden. Anhand von historischen und aktuellen Beispielen aus der Welt zeigt sie auf, was durch Protest und Aufbegehren möglich wird. Gefördert wurde die Ausstellung von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, dem Sächsischen Landtag und dem Landkreis Zwickau. Die Ausstellung kann ab Januar 2025 ausgeliehen werden.

Dienstag, 12. November 2024 um 18.00 Uhr im Rathaus Zwickau

Sehnsucht nach Veränderung – Die Kraft von Protest und Aufbegehren

Eröffnung der neuen Wanderausstellung des Martin-Luther-King-Zentrums

Eröffnet wird die Ausstellung durch den Vorsitzenden des Martin-Luther-King-Zentrums, Martin John. Die musikalische Umrahmung gestaltet Thomas Synofzik. Protest als kollektiver und öffentlicher Ausdruck von Widerspruch ist vielgestaltig. In welcher Form und wie viel demonstriert wird, hängt aber nicht nur von den Entscheidungen und den Anstrengungen Einzelner ab, sondern auch von länderspezifischen Bedingungen. In offenen Gesellschaften ist Protest Medium der Verständigung über soziale Normen und politische Präferenzen. Er ist Teil der Kommunikation zwischen »Etablierten« und »Bewegten«. Protest kann stören – und das soll er auch! Denn er führt zu Veränderungen, macht auf gesellschaftliche Missstände aufmerksam und mobilisiert viele Menschen. Damit trägt er wesentlich zu einer lebendigen Demokratie und zur Weiterentwicklung einer offenen und pluralistischen Gesellschaft bei. In autoritären Regimen sind die Rechte und Freiheiten der Bürgerinnen und Bürger stark eingeschränkt. Hier hat das Aufbegehren oft Unterdrückung und Repression zur Folge. Dabei ist der Wunsch mancher nach Veränderung oft größer als ihre Angst vor den Strafen. Diese »Sehnsucht nach Veränderung« kann dazu beitragen, autoritäre Strukturen zu überwinden. Die Ausstellung mit 20 Roll-Ups veranschaulicht, wie sich Autokratien und Demokratien voneinander unterscheiden. Anhand von historischen und aktuellen Beispielen aus der Welt zeigt sie auf, was durch Protest und Aufbegehren möglich wird. Gefördert wurde die Ausstellung von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, dem Sächsischen Landtag und dem Landkreis Zwickau.

Freitag, 25.10.2024 um 16.00 Uhr im Martin-Luther-King-Zentrum

„Medien, Meinungsmache, Manipulation? – Wie Journalisten in Sachsen arbeiten“

Gespräch und Diskussion mit Ine Dippmann

Leser, Hörer und Zuschauer fragen sich immer häufiger: stimmt das, was berichtet wird? Alternative Fakten kratzen am Vertrauen ebenso wie die bekanntgewordenen Fälle von Fälschungen und Versuche von Politikern, Einfluss auf die Berichterstattung zu nehmen. Doch wer sich eine Meinung bilden will, ist auf vertrauenswürdige Informationen angewiesen. Die Vorsitzende des Deutschen Journalistenverbands und MDR-Redakteurin Ine Dippmann erklärt, wie professionelle Journalisten heute arbeiten und ihre Quellen überprüfen. Sie diskutiert dazu aktuelle Beispiele mit dem Publikum. Kostenfreie Kooperationsveranstaltung des Projekts MeKo#mobil und der VHS Zwickau, gefördert von der Sächsischen Landesmedienanstalt.

Dienstag, 01.10.2024 um 19.00 Uhr im Martin-Luther-King-Zentrum

„Isoliert im Reich – Reichsbürgerbewegung in Sachsen“

Vortrag und Diskussion mit Sebastian Trept

Reichsbürger lehnen die Existenz der Bundesrepublik und deren Rechtssystem ab. Seit November 2016 ist die Reichsbürgerbewegung darum Beobachtungsobjekt des Verfassungsschutzes. Sebastian Trept präsentiert einen Überblick über die vorhandenen Informationen und unternimmt den Versuch, ein genaueres Bild der Reichsbürgerbewegung in Sachsen und Deutschland zu zeichnen. Fallbeschreibungen, Mitgliederzahlen und Einsatzberichte lassen den Eindruck einer heterogenen Bewegung entstehen, die einerseits besonders intensiv den Kontakt zu Verwaltungsmitarbeitern sucht und sich andererseits bewusst einer genauen Betrachtung entzieht. Neben der reinen personellen Entwicklung der Szene konzentriert sich Sebastian Trept vor allem auf deren historische und ideologische Entwicklung. Er geht den Fragen nach, was Reichsbürger kennzeichnet und woher die Bewegung stammt. Gemeinsam mit seinem Publikum will Sebastian Trept Instrumente und Argumentationen von Reichsbürgern entschlüsseln und Hilfestellungen entwickeln im Umgang mit Mitgliedern der Szene. Sebastian Trept ist 1986 in Dresden geboren und hat Politik- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Trier und der Technischen Universität Dresden studiert. Zwischen 2014 und 2018 arbeitete er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Politische Systeme und Systemvergleich an der TU Dresden. Seit 2009 engagiert sich Sebastian Trept im Bereich der politischen Erwachsenenbildung. Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung und der Volkshochschule Zwickau. Sie sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.

Martin-Luther-King-Days in Berlin

12.–15. September 2024: Hoffnung – Widerstand – Freiheit

Donnerstag ‌| 12. September 2024 Sophienkirche 19 Uhr „Wer nicht liebt, steht vor dem Nichts!“ – Martin Luther Kings Spiritualität als Grundlage seines Kampfes gegen Rassismus und Ungerechtigkeit Buchvorstellung mit Prof. Dr. Michael Haspel (Autor) Pröpstin Dr. Christina-Maria Bammel (Moderation) Claudia Tesorino (Saxophon) Freitag | 13. September 2024 Marienkirche 19 Uhr Gedenken an Martin Luther Kings Predigt in St. Marien Olga Karatch, belarussische Menschenrechtsaktivistin und Leiterin des inter­­nationalen Zentrums für Bürger­ini­tia­­tiven Unser Haus (Nash Dom), Bischof Dr. Christian Stäblein und Alan Meltzer, Geschäftsträger der U.S.-Vertretung in Deutschland, Rev. Dr. Marsha Williams, United Church of Christ New York; Musik: Staats- und Domchor, Leitung: Kai-Uwe Jirka gemeinsamer Weg zur Sophienkirche Sophienkirche 21 Uhr „Let my people go“ – Konzert, Zeitzeugen, Dokumente und ein aktueller Blick Jocelyn B. Smith – Gesang und Klavier Schülerinnen und Schüler der Ev. Schule Berlin Zentrum Samstag | 14. September 2024 Sophienkirche 15 – 18 Uhr „Mauern der Feindschaft abbrechen“ – ein Fest des Miteinanders und der Verständigung Information, Aktion, Speis und Trank für jedes Alter mit dem Bündnis Rosenthaler Vorstadt für Demokratie, Vielfalt und Respekt und weiteren Initiativen Marienkirche 19 Uhr „Worte vom Frieden, Klänge von Freiheit“ – Lesung und Musik Bürgerinnen und Bürger der Stadt lesen Texte von Frieden und Hoffnung, Widerstand und Freiheit und hören Saxophon und Klarinette, Gitarre und Orgel Sonntag | 15. September 2024 Marienkirche 10:30 Uhr Gottesdienst in liturgischer Gastfreundschaft mit den Geistlichen des House of One Predigt: Markus Meckel, Außenminister a.D. Musik: MarienVokalensemble, MarienEnsemble, Leitung: Marienkantorin Marie-Louise Schneider Sophienkirche 10:30 Uhr Festgottesdienst im Gedenken an Martin Luther King Predigt: Rev. Dr. Marsha Williams, Leitende Geistliche der UCC (United Church of Christ) New York

Freitag, den 13.09.2024 von 17.00 Uhr im Martin-Luther-King-Zentrum

60 Jahre Martin Luther King Besuch in der DDR

Anlässlich des 60-jährigen Jubiläums von Martin Luther Kings Besuch in Berlin möchte das Zentrum an den Bürgerrechtler und seine Ideale gedenken. Es wird der Film „… dann war mein Leben nicht umsonst“ gezeigt. Der Oskar-nominierte Film von Ely Landau und Richard Kaplan behandelt die wichtigsten Stationen des Bürgerrechtlers Martin Luther King, der seinen Kampf um die Gleichberechtigung der Schwarzen in den USA konsequent gewaltlos führte und schließlich mit dem Leben bezahlen musste. Der Film wurde nach vierjährigen Bemühungen 1987 unter abenteuerlichen Umständen in die DDR gebracht. Im Lutherhaus zu Werdau fand in zwei überfüllten Veranstaltungen die DDR-Erstaufführung statt. Im September 1964 weilte der 35-jährige Martin Luther King auf Einladung des Regierenden Bürgermeisters Willy Brandt in West-Berlin. Er nahm an einer Gedenkveranstaltung für den ermordeten John F. Kennedy teil, sprach in der Waldbühne, trug sich in das Goldene Buch der Stadt ein und erhielt von der Kirchlichen Hochschule in West-Berlin die Ehrendoktorwürde verliehen. Das eigentlich Spannende jedoch war Kings spontaner Besuch in Ost-Berlin am 13. September. Aufgrund seiner persönlichen Verbindungen fuhr er am Abend in den Ostteil der Stadt und predigte zwei Mal in der jeweils überfüllten St. Marien- und der Sophienkirche. Der Besuch im damaligen Ost-Berlin war Kings erster und einziger hinter dem Eisernen Vorhang. Sie sind herzlich eingeladen! Der Eintritt ist frei!

Buchtipp

Michael Haspel: „Wer nicht liebt, steht vor dem Nichts!“: Martin Luther Kings Spiritualität als Grundlage seines Kampfes gegen Rassismus und Ungerechtigkeit

Buch anlässlich des 60. Jahrestag des Deutschlandbesuchs Martin Luther Kings

Martin Luther King ist auch in Deutschland eine Ikone des gewaltfreien Widerstandes gegen Unterdrückung. Seine Lebensgeschichte ist vielfach erzählt. Weniger bekannt ist, wie sehr Kings Kampf für politische Freiheit und soziale Gerechtigkeit in seiner religiösen und spirituellen Haltung gründeten. Dieser Spur folgt Michael Haspel in seinem Buch. Er macht sichtbar, wie sich in Kings Lebensweg und Widerstandskonzept religiöser Glaube, theologische Überzeugungen und politische Strategien gegenseitig beeinflussen und durchdringen. Glaube ist für King nicht ein Wohlgefühl des Getröstetseins, sondern eine Welthaltung der Liebe, die sich im Kampf für Gerechtigkeit bewährt. Diese Botschaft verdient es, gerade angesichts der kommenden Jahrestage der Erinnerung an Martin Luther King neu gehört zu werden. Sie lädt ein zu einer befreiten und befreienden Spiritualität Die Vorstellung des Buches findet zum historischen Datum in Berlin statt: https://gemeinde-am-weinberg.de/?etID=629958&dest=extern&until=yes&q

Veranstaltungen im Friedenszentrum anlässlich des Katholikentags

in Erfurt 30.5. – 01.06.2024

Unser Mitglied, Stefan Maaß, wird einen Vortrag über Martin Luther King halten. Zudem wird unsere Ausstellung über die „Schwerter-zu-Pflugscharen“ zu sehen sein. Das Zentrum wird vom Versöhnungsbund und vom Ökumenischen Institut für Friedenstheologie getragen. Die „Peace Foundation e.V.“ hat dazu in der Marktstraße 6 einen Raum zur Verfügung gestellt.

Montag, den 27. Mai 2024 von 15.30-19.30 Uhr im Martin-Luther-King-Zentrum

Tag des offenen Ohrs

Wir laden alle Bürgerinnen und Bürger ein, sich mit Fragen, Anliegen und Anregungen verschiedenster Art an uns zu wenden. Besuchen Sie uns, erkunden Sie unsere Dauerausstellung über den „Weg zur Einheit“, tauschen Sie sich mit uns aus. Lernen Sie unsere vielfältigen Arbeitsfelder kennen oder diskutieren Sie mit uns aktuelle politische Fragen. Wir haben ein Ohr für Sie! Wir freuen uns auf Ihr Kommen!

27. Bundeskongress vom 24.-26. Mai 2024 in Erkner

„Jugend unter Generalverdacht?“

27. Bundeskongress der Konferenz der Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und der Folgen der kommunistischen Diktatur, der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur sowie der SED-Opferbeauftragten beim Deutschen Bundestag mit den Verfolgtenverbänden und Aufarbeitungsinitiativen Tagungsort: Bildungszentrum Erkner e. V., Seminar- und Tagungshotel, Seestr. 39, 15537 Erkner Das gesamte Programm finden Sie hier.

Aktionswochen zum Internationalen Tag der Kriegsdienstverweigerung: 15. Mai

Termine: 7. Mai bis 1. Juni 2024

Rund um den Internationalen Tag der Kriegsdienstverweigerung, dem 15. Mai, wird es Veranstaltungen und Aktionen in mehreren Ländern weltweit geben. Mit den Veranstaltungen wird echter Schutz für alle, die sich dem Krieg verweigern, gefordert. Kriegsdienstverweigerung ist ein Menschenrecht, gerade auch im Krieg. Mehr dazu unter: http://www.objectwarcampaign.org

Dienstag, den 23.04.2024 um 19.00 Uhr im Martin-Luther-King-Zentrum

„Lebensgeschichten aus dem Iran“

Gespräch und Diskussion mit Nazani Zandi und Jan Theurich

Die Künstlerin Nazanin Zandi gibt an diesem Abend Einblicke in ihr Geburtsland, indem sie über ihre im Iran lebende Familie spricht. „Individuelle Lebensgeschichten können helfen, die Welt verständlich zu machen“, sagt sie. 2022 blickte die ganze Welt auf den Iran. Der Tod der 22-jährigen Jina Mahsa Amini löste die größten Massendemonstrationen in der Geschichte der Islamischen Republik aus. Viele der Frauen und Männer, die protestierten, wurden durch das Regime verhaftet, gefoltert und hingerichtet. Mittlerweile ist es still um die Proteste geworden. Doch der revolutionäre Prozess läuft weiter. Wie blicken in Deutschland lebende Iranerinnen und Iraner oder Deutsche mit iranischen Wurzeln auf ihr Land? Nazanin Zandi wurde 1973 in Kerman im Iran geboren. Ihre Schulzeit verbrachte sie in Italien und Frankreich, später studierte sie Architektur in Paris und Dresden. Seit 1996 lebt und arbeitet sie in Dresden. Die Künstlerin engagiert sich für die Zivilgesellschaft im Iran und die Rechte von Frauen. Jan Theurich, freier Journalist, moderiert die Veranstaltung und bringt historisch-politische Ereignisse und Fakten ein. Gemeinsam sprechen beide über den Kampf der Zivilgesellschaft gegen das Regime und tauchen immer wieder in die Geschichte des Landes ein. Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Volkshochschule Zwickau und der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung im Rahmen des Projektes „Kontrovers vor Ort“. Herzliche Einladung! Der Eintritt ist frei.

Samstag, den 20.04.2024 um 10.00-16.00 Uhr im Martin-Luther King-Zentrum

„Anna Politkowskaja (1958–2006) – Leben und Engagement einer Unerschrockenen“

Einladung zum Seminar mit Wolfram Tschiche

Wenn ich nicht mehr schreibe, haben meine Feinde ihr Ziel erreicht.“

Als aufrechte und unerschrockene Journalistin, Autorin und Menschenrechtsaktivistin wurde Anna Politkowskaja am 7. Oktober 2006 im Aufzug ihres Wohnhauses in der Moskauer Lesnaja-Straße durch mehrere Schüsse ermordet.

Politowskaja, die hartnäckig auf der Presse – und Meinungsfreiheit heharrte, berichtete über Themen, vor denen die Mehrzahl der russischen Journalisten zurückschreckte: Korruption, menschenunwürdige Politik, Machtmissbrauch, Gewaltherrschaft sowie militärische Übergriffe auf die Zivilbevölkerung. Dabei enthüllte sie Wahrheiten, die Putins autoritäres Regime fürchtete.

In ihren Berichten über den Tschetschenienkrieg schilderte sie die Brutalität der russischen Armee, aber auch die Verbrechen tschetschenischer Kämpfer.

Dafür, dass sie sich mit offenem Visier in die russische Politik unter Putin einmischte, wurde sie von russischen Politikern, Geheimdienstlern, Militärs und der staatshörigen Presse beschimpft, verleumdet, bedroht und verhört. Sie erhielt Morddrohungen und überlebte eine Vergiftung nur knapp.

Folgende Äußerung zu einer Freundin verdeutlicht, dass Anna Politkowskaja durch ihre internationale Bekanntheit Schutz zu finden hoffte: „Ich glaube nicht, dass mir etwas passieren wird. Ich bin zu berühmt und falls ich doch getötet werde, weiß jeder warum.“

Bezogen auf ihren Tod kann begründet vermutet werden, welche Hintermänner für den bis heute nicht vollkommen aufgeklärten Mord verantwortlich sind: Kreaturen aus dem Dunstkreis des Putin-Regimes.

Sie sind herzlich dazu eingeladen, sich mit ihren Fragen und Diskussionsbeiträgen an diesem Seminar zu beteiligen.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Sächsischen Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und der Volkshochsschule Zwickau.

Martin-Luther-King-Zentrum hat einen neuen Vorstand

Das Martin-Luther-King-Zentrum hat einen neuen Vorstand. Die Mitgliederversammlung wählte im Februar 2024 Martin John zum neuen Vorstandsvorsitzenden. Als Stellvertreter des Vorstands wurden Carsten Müller und Christine Burkhardt gewählt. Der bisherige Vorstandsvorsitzende, Martin Böttger, wollte aus Altersgründen nicht mehr kandidieren. Er war 12 Jahre Vorsitzender des Vereins.
Der neue Vorstand sowie der Ehrenvorsitzende: Carsten Müller, Georg Meusel, Christine Burkhardt und Martin John (v. l n. r. ) © Rüdiger Grölz

Dexter Scott King verstorben

Am 22. Januar 2024 ist Dexter Scott King, der jüngste Sohn des amerikanischen Bürgerrechtlers Martin Luther King, an den Folgen einer Prostatakrebserkrankung gestorben. Er wurde 62 Jahre alt.
Dexter King, 1999 © John Mathew Smith & www.celebrity-photos.com
Dexter Scott King wurde als drittes Kind von Martin Luther King und dessen Frau Coretta Scott geboren. Er war der Bruder von Yolanda King († 2007), Martin Luther King III und Bernice King. Den Namen „Dexter“ erhielt er nach der Dexter Avenue Baptist Church in Montgomery (Alabama), wo sein Vater als Pastor wirkte. Dexter King absolvierte das Morehouse College und studierte Betriebswirtschaftslehre. Als Bürgerrechtler setzte er die Arbeit seiner Eltern fort. Seine filmische Karriere begann er im Jahr 1977 mit der Darstellung eines in der Bürgerrechtsbewegung engagierten Studenten. 1999 produzierte er den für den Emmy in der Kategorie „Best Animated Program“ nominierten Animationsfilm Our Friend Martin, der an das Leben seines Vaters angelehnt war. Im Jahr 2002 spielte er die Rolle seines Vaters im von CBS produzierten Fernsehfilm The Rosa Parks Story. King sorgte in den 1990er Jahren für Aufsehen, als er öffentlich erklärte, er halte den des Mordes an seinem Vater für schuldig befundenen und verurteilten James Earl Ray für unschuldig. Bei einem Treffen mit Ray im Jahr 1997 in einem Gefängnis in Nashville beteuerte Ray, dass er nicht der Mörder sei. King erwiderte, dass er und seine Familie dies glaubten. Seit 2005 war er Vorsitzender und Präsident des King Center for Nonviolent Social Change King in Atlanta, das 1968 nach dem Tod von Martin Luther-King von dessen Witwe Coretta Scott ins Leben gerufen worden war. Außerdem war er Präsident des King-Nachlasses und kontrollierte das Vermögen der Familie gemeinsam mit seinen beiden Geschwistern. Im Jahr 2014 kam es zu Auseinandersetzungen zwischen den Geschwistern, als Dexter King und sein Bruder Martin Luther King III versuchten, den Friedensnobelpreis, mit welchem ihr Vater 1964 ausgezeichnet worden war, sowie seine Reisebibel zu veräußern, womit ihre Schwester Bernice King nicht einverstanden war. Die Streitigkeiten wurden durch Vermittlung des ehemaligen US-Präsidenten Jimmy Carter beigelegt. King war seit 2013 mit der Unternehmerin und früheren Fernsehjournalistin Leah Weber verheiratet und hatte keine Kinder. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Dexter_Scott_Kin

Buchtipp

Jonathan Eig: Martin Luther King. Ein Leben

Die erste Biografie seit 30 Jahren jetzt in deutsch erschienen

Übersetzung: Sylvia Bieker, Henriette Zeltner-Shane
Martin Luther King gilt bis heute als der bekannteste Anführer der Bürgerrechtsbewegung. Doch je stärker King für Generationen zur Ikone wurde, desto deutlicher trat der Mensch dahinter zurück. In seiner gefeierten Biografie wagt Jonathan Eig einen ganz neuen Blick: Auf Kings Erfolge ebenso wie auf seine Schwächen und den Druck, der auf ihm lastete und drohte, ihn zu zerbrechen. Erst kürzlich freigegebene FBI-Dokumente belegen, wie stark Rassismus die US-Regierung in ihrem Versuch anleitete, King mundtot zu machen. »Martin Luther King« lässt uns den Mann hinter der Ikone wiederentdecken: Den Bürger, der von seiner Regierung gejagt wurde. Den Kämpfer für die Gerechtigkeit, der wusste, dass sein Kampf ihn das Leben kosten konnte. Den Mensch, der mit sich selbst ebenso rang, wie mit der Welt, die er für immer verändern sollte. Eines der 10 besten Sachbücher von 2023 (Time Magazine) »Best of the Best 2023« (Publisher’s Weekly) Auf Barack Obamas »Summer Reading List 2023« »Eine tiefgründige, psychologische Biografie mit der erzählerischen Kraft eines Thrillers« (The Washington Post) »Unbeschwert, durchdringend, zu Herz gehend und zwingend lesenswert.« (The New York Times) »Die definitive Biografie des legendären Vordenkers« (Esquire) Mit 19 Fotos. Verlag: DVA, 752 Seiten 2024 | 1. Auflage ISBN: 978-3-421-04845-5

Donnerstag, den 07.03.2024 um 19.00 Uhr im Martin-Luther-King-Zentrum

„Versprochen, gebrochen? Die Rolle von Wahlversprechen in Deutschland“

Vortrag und Diskussion mit Prof. Dr. Theres Matthies

JProf. Dr. Theres Matthieß von der Uni Trier gibt Einblicke in ihre Forschung zur Rolle von Wahl- und Koalitionsversprechen in Deutschland. Im Anschluss möchte die Referentin mit dem Publikum ins Gespräch kommen. „Parteien versprechen doch nur das Blaue vom Himmel!“, lautet so manche Schlagzeile. Aber stimmt dies tatsächlich? Während die Forschung zeigt, dass politische Parteien oft einen Großteil ihrer Versprechen erfüllen, nehmen Bürgerinnen und Bürger sowie die Medien dies oft anders wahr. Woran liegt das? Wieviel Vertrauen können Wählerinnen und Wähler in Politikversprechen haben? Wie viele Versprechen machen die deutschen Parteien und wie erfolgreich sind sie bei der Erfüllung ihrer Versprechen? Wie viele davon wurden in der Vergangenheit nicht eingehalten – und warum? Wie kann sichergestellt werden, dass Wahlversprechen nicht nur leere Worte sind? Zu diesen und ähnlichen Fragen versucht Theres Matthieß an diesem Abend Stellung zu beziehen.
JProf. Dr. Theres Matthieß
Die gebürtige Dresdnerin, Jahrgang 1988, leitet die Juniorprofessur für Empirische Demokratieforschung an der Universität Trier. Sie forscht und lehrt zu Parteienwettbewerb, Wahlverhalten, politischer Repräsentation, Legitimität und sozialer Ungleichheit. Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Volkshochschule Zwickau und der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung im Rahmen des Projektes „Kontrovers vor Ort“. Sie sind herzlich eingeladen! Der Eintritt ist frei.

Dienstag, den 27.02.2024 um 18.00 Uhr im Martin-Luther-King-Zentrum

„Suchen und Finden – Kompetenter Einsatz von Suchmaschinen“

Vortrag und Diskussion mit Manuel Schmuck

Suchmaschinen dienen nicht nur dazu, um schnell zur nächsten Webseite zu kommen. Sie präsentieren auch das gesammelte Wissen des Internets und sind für eine erfolgreiche Recherche unerlässlich. Manuel Schmuck wird an diesem Abend aufzeigen, wie Suchmaschinen kompetent genutzt werden können. Dabei liegt ein Augenmerk auch auf Suchmaschinen für Kinder und Jugendliche. Darüber hinaus wird er erklären, in welchem Zusammenhang persönliche Daten und das Ranking der Such-Ergebnisse stehen. Die Gäste werden nützliche Informationen über Suchoperatoren sowie Tipps & Tricks erhalten. Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Projekt MeKo#mobil und der Volkshochschule Zwickau, gefördert durch die Sächsische Landesmedienanstalt (SLM). Herzliche Einladung! Der Eintritt ist frei.

Freitag, den 26. Januar 2024 um 19.00 Uhr im Martin-Luther-King-Zentrum

Migrationsgeschichten in Werdau

Film /Online-Ausstellung und Podiumsgespräch

Wer sind die Menschen, die aus den sogenannten Bruderländern in die DDR kamen? Was erzählen sie von ihrem Leben damals? Was lässt sich in den Archiven der Stadt dazu (nicht) finden? Was erzählt das Stadtbild und die Architektur? Wen erinnern wir, und welche Erinnerungen gehen verloren, wenn Archive lückenhaft sind? Welche Formen und Wege des Erinnerns und Dokumentierens gibt es? Die Geschichten von Menschen, die aus Vietnam nach Werdau kamen, finden sich inzwischen auch in einem Film (Sorge 87) und in einer Online-Ausstellung (dezentralbild.net) wieder.Beide werden an diesem Abend vorgestellt. Wir laden Sie ein, die Werdauer Migrationsgeschichte aus verschiedenen Perspektiven kennenzulernen und mit unseren lokalen und externen Gäst/innen zu diskutieren. Eine Veranstaltung in Kooperation mit De-Zentralbild, der Werdauer Initiative gegen Rassismus sowie der Bundeszentrale für politische Bildung.
Programm: Begrüßung: Peggy Piesche (Bundeszentrale für politische Bildung / bpb) Phương Thúy Nguyễn (Werdauer Initiative gegen Rassismus) Kurzfilm Sorge 87: Phương Thanh Nguyễn (Filmemacherin) Vorstellung von De-Zentralbild, Online-Ausstellung und Archiv: Isabel Enzenbach (Historikerin) Zeitzeuginnengespräch: Phương Thúy Nguyễn mit Vũ Thanh Điệp (Zeitzeugin aus Werdau) und Mona Ragy-Enayat (Zeitzeugin aus Leipzig) Podiumsgespräch „Erinnern und Archivieren von migrantischer Geschichte in Ostdeutschland“: Dr. Martin Böttger (Martin-Luther-King Zentrum) Lydia Lierke (Initiative Postmigrantisches Radio) PD Dr. Jane Weiß (bpb/ RomaniPhen Archiv) Birgit Bauer (Stadtarchiv Werdau) Moderation: Isabel Enzenbach (Historikerin) Der Abend ist Teil einer Veranstaltungsreihe der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) in verschiedenen ostdeutschen Städten mit dem Ziel, über die Geschichte der Einwanderung nach Ostdeutschland ins Gespräch zu kommen. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Martin-Luther-King-Zentrum trauert um Gerhard Schneider

„Werdauer Oberschüler“ mit 92 Jahren verstorben

Wir trauern um unser langjähriges treues Mitglied Gerhard Schneider, der am 6. Januar 2024 im Alter von 92 Jahren verstorben ist. Schneider gehörte zu den „Werdauer Oberschülern“, einer Widerstandsgruppe, die sich 1950 in Werdau nach dem Vorbild der „Weißen Rose“ gegründet hatte. Gerhard Schneider wurde am 18. November 1931 in Werdau geboren. Er besuchte ab 1947 die Oberschule in Werdau, verließ sie aber 1950, weil er sein eigenes Geld verdienen wollte und begann eine Maschinenschlosserlehre. Die Verbindung zu seinen früheren Mitschülern hielt Gerhard Schneider weiter aufrecht. Bei gelegentlichen Treffen mit ihnen kritisierte man gemeinsam die Zustände in der DDR. Die Jugendlichen wollten etwas verändern und begannen 1951 mit selbst gefertigten Flugblättern gegen die Wahl vom Oktober 1950 und später gegen das Todesurteil gegen Herrmann-Josef Flade aus Olbernhau zu protestierten. Außerdem hatten sie mit sogenannten Stinkbomben politische Versammlungen in Werdau gestört. In der Nachnt vom 18. zum 19. Mai 1951 wurden Theobald Körner und Siegfried Müller während einer erneuten Flugblattaktion verhaftet. Kurz darauf wurden alle weiteren Mitglieder der Gruppe festgenommen. Nach einwöchiger Stasi-U-Haft und stundenlangen Verhören in Dresden wurden die Jugendlichen bis zur Verurteilung in Zwickau inhaftiert. Der Prozess gegen die 19 Angeklagten begann am 3. Oktober 1951 morgens vor dem Landgericht Zwickau. Er endete nachts um halb eins mit dem Urteil. Das Gebäude war von Polizei umstellt, die Eltern der Angeklagten durften nicht hinein. Nur linientreue Gäste waren zum Prozess erwünscht. Erst kurz vor der Verhandlung bekamen die Angeklagten Pflichtverteidiger – einer für jeweils vier Jugendliche. Die 19 Jugendlichen wurden zu insgesamt 130 Jahren Zuchthaus verurteilt. Die Urteilsbegründung lautete damals: „Wegen Boykotthetze gegen demokratische Einrichtungen, Verbreitung und Bekundung tendenziöser Gerüchte, die den Frieden des deutschen Volkes und der Welt gefährden, Spionage und Völkerhass.“ Gerhard Schneider wurde zu 13 Jahren Zuchthaus verurteilt. Er war nach kurzer Haft in Leipzig in Waldheim, Torgau, Waldheim und wieder in Torgau inhaftiert. Am 28. September 1956 bekam er die Nachricht, dass er am nächsten Tag entlassen wird. Denn Wilhelm Pieck hatte die Oberschüler begnadigt. Am 29. September 1956 fuhr Gerhard Schneider mit dem Zug nach Werdau. Seine Familie wusste nichts von seiner Heimkehr. Seine Freundin Ilse, mit der er ab 1948 liiert war, hatte auf ihn gewartet. Wegen ihr, die ihren Vater nicht allein lassen wollte, blieb er in Werdau. 1957 heiratete er Ilse, sie bekamen später eine Tochter und zwei Söhne. Gerhard Schneider absolvierte ein Finanzwirtschaftstudium und arbeitete bis zu seinem Vorruhestand 1994 in der Region. 1992 wurde er rehabilitiert. Über die Vorfälle hat er zu DDR-Zeiten geschwiegen. Seinen Kindern hat er erst nach der politischen Wende davon erzählt. Wir gedenken seiner in Dankbarkeit.

Martin-Luther-King-Day

15. Januar 2024

Heute, am 15. Januar 2024, wäre Martin Luther King 95 Jahre alt geworden. In den USA wird heute, zu seinem Gedenken, der Martin Luther King Day gefeiert. Martin Luther King Jr. (1929-1968) erlangte als Sprachrohr der afroamerikanischen Bevölkerung der USA im gesamten Land große Bekanntheit. Seine Predigten von Gewaltlosigkeit mitsamt friedlicher Protestbewegungen halfen, die Gleichberechtigung der Afroamerikaner voranzutreiben. Martin Luther King Jr., der vor allem für seine Rede „I have a dream“ bekannt ist, wurde 1968 im Alter von 39 Jahren ermordet. Seit 1986 wird der Gedenktag immer am dritten Montag im Januar gefeiert. Er liegt somit nahe oder – so wie 2024 – auf dem Geburtstag. Der nationale Feiertag ist eine Gelegenheit für die Amerikaner, sich an Martin Luther Kings Vermächtnis bei der Bekämpfung der Rassenungleichheit zu erinnern.