Donnerstag, den 16. November 2017 um 17.00 Uhr im Kabarett „academixer“ Leipzig
„Die Lust an der List“
Ausstellungseröffnung über das politisch-gesellschaftliche Kabarett in der DDR
Das Martin-Luther-King-Zentrum Werdau lädt alle Interessierten herzlich zur Eröffnung der Wanderausstellung „Die Lust an der List – Das politisch-gesellschaftliche Kabarett in der DDR“ bei den „academixern“ in Leipzig ein. Eröffnet wird die Ausstellung durch den Kabarettisten Gunter Böhnke und dem Vorsitzenden des Martin-Luther-King-Zentrums, Dr. Martin Böttger.
Das politisch-gesellschaftliche Kabarett sollte in der DDR dazu beitragen, die Zuschauer durch wohl-dosierte Kritik humorvoll mit dem sozialistischen Staat zu versöhnen.
Im Gegensatz zur Bundesrepublik standen die Kabaretts hier unter Kontrolle und im Dienst der Staatspartei. Damit unterlagen sie staatlichen Beschränkungen und Zensureingriffen. Dabei lag die Stärke des DDR-Kabaretts in der stillen Vereinbarung mit dem Publikum, Kritik „zwischen den Zeilen“ lesbar zu machen. Denn mit „Lust an der List“ versteckten die Kabarettisten hinter der offenen Lüge die Wahrheit, die von den Zuschauern entdeckt und mit Beifall quittiert wurde.
Auf 20 Rollup-Displays beleuchtet diese Ausstellung die Entwicklung des deutschen Kabaretts bis heute. Dabei liegt der Schwerpunkt auf renommierten Ensemble-Kabaretts wie die „Distel“, die „Leipziger Pfeffermühle“, die „academixer“ oder die „Herkuleskeule“ u. a., die zu DDR-Zeiten die aufmerksamen Zuschauer mit „Lust an der List“ begeisterten und auch nach 1990 das neue Publikum für sich gewinnen konnten.
Die Ausstellung des Martin-Luther-King-Zentrums Werdau wurde von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, dem Sächsischen Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, dem Landkreis Zwickau und der Stadt Werdau gefördert.
Herzliche Einladung! Der Eintritt ist frei.
Die Ausstellung kann noch bis zum 29. November 17 im Kabarett „academixer“, Kupfergasse 2 in 04109 Leipzig besichtigt werden.
Bilder von der Eröffnung bei den „academixern“ in Leipzig
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Montag, den 6. November 2017 um 19.00 Uhr im Martin-Luther-King-Zentrum
„Opfer politischer Gewalt in der DDR“
Vortrag und Diskussion mit Utz Rachowski und Wolfram Tschiche
Wolfram Tschiche und Utz Rachowski werden unter Einbeziehung des Buches „Das lässt einen nicht mehr los – Opfer politischer Gewalt erinnern sich“, einige ausgewählte Schicksale von Menschen vorstellen, die in der DDR schweren staatlichen Repressalien ausgesetzt waren. Die Publikation von Dr. Nancy Aris erschien 2017 in der Schriftenreihe des Sächsischen Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.
Utz Rachowski, Jahrgang 1954, ist Schriftsteller. 1979 wurde er wegen Verbreitung eigener Gedichte sowie Literatur von Jürgen Fuchs u.a. und dem damit verbundenen Vorwurf „staatsfeindlicher Hetze“ zu 27 Monaten Haft verurteilt. 1980 wurde Rachowski in die Bundesrepublik entlassen. Er studierte Kunstgeschichte und Philosophie in Göttingen und Berlin.
Utz Rachowski lebt als freier Autor in Berlin und im Vogtland.
Wolfram Tschiche, Jahrgang 1950, ist Theologe, Philosoph und Publizist. Seit 1968
ist er oppositionell engagiert. Ab 1980 organisierte Tschiche illegal philosophische Arbeitskreise und beteiligte sich 1983 an Aktionen der Friedensbewegung. Seit 1993 engagiert sich der Bürgerrechtler in der Jugend- und Erwachsenenbildung und betreibt als Freiberufler politische und philosophische Bildungsarbeit.
Wolfram Tschiche lebt in Badingen (Bismark).
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Sächsischen Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.
Herzliche Einladung! Der Eintritt ist frei.
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Dienstag, den 31. Oktober 2017 um 13.30 Uhr in Eisenhüttenstadt
„Face to Face. Martin Luther und Martin Luther King“
Vernissage mit Dr. Heinrich Grosse
Das Städtische Museum Eisenhüttenstadt präsentiert unter dem Titel „Face to Face. Martin Luther und Martin Luther King“ eine Sonderausstellung. Sie wird im Rahmen des Jubiläums „500 Jahre Reformation“ am 31. Oktober 2017 um 13.30 Uhr in der Galerie des Städtischen Museums Eisenhüttenstadt eröffnet. Die Exposition ermöglicht mit Bildern, Fotografien und Skulpturen außergewöhnliche Blicke auf die zwei Reformatoren. Sie entstand u. a. in Kooperation mit dem Martin-Luther-King-Zentrum Werdau.
Martin Luther und Martin Luther King Jr. gehören in der westlichen Welt zu den bekanntesten historischen Persönlichkeiten, man hält sie für „seelenverwandt“. Beide dienen den Nachgeborenen als Projektionsfläche ihrer je eigenen Bedürfnisse und Befindlichkeiten. In ihnen glauben noch immer viele Menschen sich wiederzuerkennen – sei es als gläubige Protestanten oder Baptisten, gehorsame Untertanen oder zivilen Ungehorsam Ausübende, freiheitsliebende Geister und gute Staatsbürger.
Die Gegenüberstellung von Martin Luther und Martin Luther King im Zeitraum von drei Jahrhunderten umgesetzt in Bildern, Fotografien und Skulpturen ist Absicht dieser Ausstellung. Vordergründig soll es dabei um Bildhaftigkeit dieser beiden herausragenden Figuren der Geschichte gehen. Unter anderem werden Werke bekannter Maler wie Johannes Heisig, Jost Heyder, Hubertus Giebe und Ruth Tesmar zu sehen sein.
„Face to Face. Martin Luther und Martin Luther King“ wird vom 31. Oktober 2017 bis 28. Januar 2018 in der Galerie des Städtischen Museums Eisenhüttenstadt gezeigt. Das Museum hat dienstags bis freitags von 10 bis 17 Uhr und samstags und sonntags von 13 bis 17 Uhr geöffnet. |
Montag, den 11. September 2017 um 19.00 Uhr im Martin-Luther-King-Zentrum
„Ludwigs Absprung“
Filmvorführung und Dialog mit der Filmemacherin Karla Sonntag
LUDWIGS ABSPRUNG – Dokumentarfilm von Karla Sonntag mit
Ludwig Sasse, Mali Sasse und Elke Sasse, Länge: 40 Min., D 2016
Ein lebensbejahender Film über den Maler und Bauingenieur Ludwig Sasse, der 1956 als Minderjähriger alleine aus der DDR flüchtete.
Eine Dokumentation, die auf beeindruckende Weise zeigt, wie der junge Ludwig Sasse – heute erfolgreicher Architekt und Bremer Künstler – es trotz politischer Repressalien schafft, sein Leben und die Liebe in die eigene Hand zu nehmen. Gekonnt verwebt die Regisseurin Karla Sonntag Ludwigs persönliche Erinnerungen mit seiner Malerei.
Ein Film, der die bewegende Zeitgeschichte Deutschlands zwischen 1956 und 1967 lebendig werden lässt. Dabei wirkt der charismatische Ludwig Sasse (im Bild rechts) inspirierend. Er macht Lust auf das Leben und die Liebe.
Herzliche Einladung! Der Eintritt ist frei. |
8. Juni bis 11. Juni 2017 an verschiedenen Orten in Werdau
„W.I.R.- Lautstark “
Festival gegen Rassismus
„W.I.R. – das ist die Werdauer Initiative gegen Rassismus. W.I.R. sind aber auch ein Kreis aus Freund*innen, die alle in Werdau aufgewachsen sind. Wir alle haben noch Familie, Freund*innen und Bekannte dort und spüren dementsprechend eine emotionale Bindung zur Stadt und Region.
Der Anlass unserer Idee waren die wieder zunehmenden rassistischen Hetze und Übergriffe auf Geflüchtete und Migrant*innen in Sachsen in der letzten Zeit. Ähnlich wie im Rest der Bundesrepublik, ist die polarisierende Stimmung auch in unserer Heimatstadt und Umgebung zu spüren.“
Ein Festival – ein Versuch – zu inspirieren, zu organisieren und städtisches Zusammenleben gemeinsam kreativ zu gestalten.
„W.I.R. wollen unsere Lebensrealitäten kritisch hinterfragen. // W.I.R. wollen unser Zusammenleben inklusiver gestalten. // W.I.R. – Lautstark, ein politisches Kunst- und Kulturfestival.“
Im Rahmen dieses Festivals finden im Martin-Luther-King-Zentrum am Samstag, den 10. Juni 2017 sowie am Sonntag, den 11. Juni 2017 Workshops statt:
10. Juni 2017
10:00-13:00 Uhr: Offener Workshop „Rechte Kulturen und Strukturen“
14:30-17:30 Uhr: OffenerWorkshop „Nichtstun heißt Zustimmung! – Couragiertes Handeln!“
11. Juni 2017
11:00-14:00 Uhr: Offener Workshop „Wie ist es fremd zu sein?“
14:30-17:30 Uhr: Offener Workshop „Das Kleine Antifa Kochbuch“
Herzliche Einladung! Die Teilnahme ist kostenfrei. |
Mittwoch, den 03. Mai 2017 um 19.00 Uhr im Martin-Luther-King-Zentrum
„Wie gefährdet ist die Demokratie in Sachsen?“
Gesprächsrunde mit Bernd Merbitz
„Wie gefährdet ist die Demokratie in Sachsen?“ lautet das Thema dieser Veranstaltung, zu der alle Interessierten herzlich eingeladen sind.
Rechtsextreme Hetze gegen Flüchtlinge, linksextreme Gewalt gegen staatliche Einrichtungen, islamistischer Terror gegen alle – Gewalttaten aus ganz unterschiedlichen Richtungen haben unsere Gesellschaft aufgeschreckt. Sie bilden Gefahrenpotentiale für unsere Demokratie.
Was sind die Ursachen dieser Gewalttaten und wer sind die Täter? Mit welchen Möglichkeiten kann der Rechtsstaat der Vorbeugung, Unterbindung und Verfolgung dieser Straftaten begegnen? Wie geht die Polizei, die bekanntermaßen durch Personalmangel überlastet ist, mit dieser Situation um?
Bernd Merbitz, Jahrgang 1956, ist Polizeipräsident in Leipzig und Leiter des Operativen Abwehrzentrums Sachsen (OAZ). In den 1990er-Jahren hatte Merbitz die Soko Rex gegen neonazistische Strukturen in Sachsen geleitet. Derzeit ist er u.a. mit der Aufgabe betraut, das Operative Abwehrzentrum in ein Terror- und Extremismus-Abwehrzentrum auszubauen. Eine Veranstaltung im Rahmen der Tage der Demokratie und Toleranz „Z17 – Komm mit!“.
Herzliche Einladung! Der Eintritt ist frei. |
Montag, den 20. Februar 2017 um 19.00 Uhr im Martin-Luther-King-Zentrum
„Rechtsanwälte und Ausreiseantragsteller in der DDR.
Eine Geschichte zwischen Hoffnung und Verrat“
Vortrag und Diskussion mit Dr. Christian Booß
Die Ausreisewelle brachte die DDR zunehmend in neue Existenznöte. Die SED wollte daher die Zahl der Ausreiseantragsteller zurückdrängen. Das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) half dabei. Während es den meisten Anwälten verboten war, Ausreisewillige DDR-Bürger zu vertreten, ließ die Stasi andere gewähren. Im damaligen Bezirk Karl-Marx-Stadt bediente sich das MfS besonderer Anwälte. So wurde in Zwickau der Anwalt Peter Wetzig mithilfe der Geheimpolizei installiert, um frühzeitig von Ausreiseanträgen zu erfahren und diese steuern zu können. Peter Wetzig galt bald als der „Vogel von Zwickau“, weil er im Zusammenspiel mit dem bekannten Berliner Anwalt Wolfgang Vogel bei der Vermittlung von Ausreisen behilflich war.
Damit konnte sein Doppelspiel getarnt werden, denn Wetzig war dem MfS laut Akten auch als Inoffizieller Mitarbeiter verpflichtet und erhielt viele Zuwendungen und auch einen hohen Orden von der Stasi.
Dr. Christian Booß, Mitarbeiter der Stasi-Unterlagen-Behörde, wird anhand von Akten belegen, wie der Zwickauer Anwalt Peter Wetzig Ausreiseantragsteller schikanierte – Eine Geschichte zwischen Hoffnung und Verrat.
Booß, Jahrgang 1953, ist Historiker und Journalist und seit 2009 Projektbeauftragter der Abteilung Bildung und Forschung bei der BStU.
Herzliche Einladung! Der Eintritt ist frei. |
Samstag, den 4. Februar 2017 um 13.30 Uhr im Martin-Luther-King-Zentrum:
„Drei Mauern im Heiligen Land – Heiliges, Unheiliges und Unheimliches in
Jerusalem und Bethlehem“
Israel-Palästina-Vortrag von Rüdiger Grölz und Georg Meusel
Für Sonnabend, den 4. Februar um 13:30 Uhr lädt das Martin-Luther-King-Zentrum Werdau zu einem illustrierten Reisebericht von Rüdiger Grölz und Georg Meusel über Jerusalem und Bethlehem ein, der anhand heiterer wie bedrückender Erlebnisse wenig bekannte Aspekte aus dem Heiligen Land mit seinen drei Mauern beleuchtet. Auch wird über fast vergessene Bezüge von Martin Luther King zu Juden und Arabern berichtet, King hat 1959 das Heilige Land bereist und für 1967 am See Genezareth ein Versöhnungstreffen
von Tausenden Juden, Christen und Muslimen geplant. Durch den Ausbruch des Sechstagekrieges wurde das Vorhaben zunichte gemacht.
Rüdiger Grölz, der seine Wurzeln in der katholischen Friedensorganisation Pax Christi Limburg hat und Georg Meusel, dessen geistige Heimat das Friedensseminar Königswalde war, waren 1998 Gründungsmitglieder des Martin-Luther-King-Zentrums Werdau.
Der Eintritt ist frei.
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Martin-Luther-King-Zentrum fordert ein Netz sicherer und gewaltfreier Orte in Sachsen
Mit Bestürzung hat das Martin-Luther-King-Zentrum für Gewaltfreiheit und Zivilcourage Werdau das gewaltsame und uncouragierte Handeln der Polizei in Clausnitz wahrgenommen.
„Es liegt uns fern, das Vorgehen der Polizei zu kritisieren, zumal sie gegenüber dem rechtsextremen Mob deutlich in der Unterzahl war.“ Für die Zukunft sollte jedoch folgendes gelten: Wenn durch eine Blockade ein Flüchtlingsbus sein vorgesehenes Ziel nicht erreichen kann, muss ein Netz sicherer öffentlicher Räume greifen. Dieses Netz ist durch zentrale Anordnung der sächsischen Regierung zu schaffen. Für den Fall Clausnitz hätte das bedeutet, dass der Bus von der blockierten Unterkunft bis zum nächsten sicheren Ort (Rathaus, Landratsamt, Vereinshaus o.ä.) hätte fahren müssen, wo dann die Flüchtlinge vorübergehend versorgt würden. Dadurch hätte die Polizei die nötige Zeit gewonnen, Verstärkung anzufordern, um den Platz vor der Flüchtlingsunterkunft zu räumen. In ein Netz sicherer und gewaltfreier Orte könnten neben Kommunen auch zivilgesellschaftliche Institutionen, wie beispielsweise Kirchen und Vereine eingebunden werden.
Das Martin-Luther-King-Zentrum Werdau ist bereit, seine Räumlichkeiten für derartige Fälle zur Verfügung zu stellen und Aufbauhilfe bei einem regionalen Netz gewaltfreier Orte zu leisten.
„Wir erinnern an die Aktion ‚Noteingang‘, an der wir uns beteiligten.“ |