Der gefährliche Schmied
Die Auseinandersetzungen zwischen Friedensbewegung und DDR-Staat
Im Jahr 1982 befanden sich die Auseinandersetzungen um die staatsunabhängige Friedensbewegung in der DDR auf ihrem Höhepunkt.
Mit ihren Symbolen trug die staatsunabhängige Friedensbewegung in der DDR die Botschaft der Gewaltfreiheit über Kirchenmauern hinaus in die Öffentlichkeit. Diese Zeichen förderten das Zusammengehörigkeitsgefühl von Kritikern des militarisierten Staates.
Ein Staat mit außenpolitischem Friedens- und Abrüstungsanspruch bekam plötzlich Angst vor eigenen Friedenssymbolen, als diese von Bürgern aufgegriffen wurden, die sich ideologischer Reglementierung und Kontrolle entzogen.
So wurde der friedfertige Mann der sowjetischen Skulptur, der die biblische Vision „Schwerter zu Pflugscharen“ verbildlichte und gegenwartsnah machte, zum „gefährlichen Schmied“, den man meinte, bekämpfen und tabuisieren zu müssen. Für das eben noch preisgekrönte Motiv mit dem Mann, der mit zerbrochenem Gewehr schützend vor der Weltkugel steht, traf plötzlich der Volksmund „Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann“ zu.
Unter diesen Zeichen führte die Friedensbewegung ihre Aktionen. Das forderte den Staat heraus, gegen Friedensbewegte vorzugehen. Viele hielten diesem Druck stand.
Bis hin zur Friedlichen Revolution und bis zum Verfassungsentwurf des Runden Tisches begleiteten diese Symbole die Bürgerbewegung.
Die Ausstellung umfasst 21 Rollsysteme mit den Abmessungen 85 x 218 cm (Breite x Höhe), die bei Aufstellung in Reihe eine Länge von 19 Metern hat, in winkliger Anordnung etwa 14 Metern.