Rückblick 2002

King-Zentrum eröffnet Friedensbibliothek

„Freie Presse“  19.11.2002

Werdau.  Zur Eröffnung seiner Friedensbibliothek lädt das Martin-Luther-King-Zentrum Werdau für Donnerstag, den 28. November, um 17 Uhr interessierte Bürger, vor allem Schüler und Lehrer für Ethik, Gemeinschaftskunde, Geschichte sowie Religion, ein. Der Leiter der Einrichtung, Georg Meusel, liest aus veröffentlichten und unveröffentlichten politischen Texten aus seiner Feder.

Wie Meusel informiert, enthält die kleine Bücherei teilweise Titel, die nicht in jeder öffentlichen Bibliothek zu finden sind. Vieles davon sei hilfreich bei der Vorbereitung von Beleg- und Studienarbeiten, aber auch zur persönlichen Meinungsbildung. Der Bestand umfasst etwa 1000 Bücher, darunter etliche englischsprachige, vollständige Jahrgänge von vielen Zeitschriften sowie 300 Videos, Tonträger und CDs zu den Bereichen Friedensbewegung, Freidenspolitik, Gewaltfreiheit, Rüstung und Krieg, Nationalsozialismus, Widerstand und Verfolgung, DDR-Oppositionsgeschichte, Umwelt und Zweidrittelwelt.

Meusel berichtet, dass der Fundus des Zentrums auch schon in der Vergangenheit von politisch interessierten Menschen genutzt worden ist. „Mit der Eröffnung der Friedensbibliothek wollen wir die Werke einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen. Gerade die Zeitschriften der Friedensbewegung enthalten viele Informationen, die man über die Massenmedien nicht bekommt“, schätzt er ein.

King-Zentrum leistet Hilfe in Hochwasserregion

Nach den verheerenden Hochwasser, welches Sachsen, Bayern und Tschechien im August 2002 heimsuchte, entschlossen sich zahlreiche Jugendliche der Stadt in den Hochwasserregionen aktive Hilfe zu leisten.

Am 07.09.2002 ging es los: 14 Jugendliche des Martin-Luther-King-Zentrums, der Evangelischen Gemeinde und der Katholischen Gemeinde in Werdau machten sich nach Dresden auf, um den Betroffenen beim Aufräumen mitzuhelfen.  Als Einsatzort entschied man sich für den soziokulturellen Verein „riesa-efau“, der sich vor allem mit Kunst- und Kreativarbeit beschäftigt und zahlreiche Räume und Hallen auf dem weiträumigen Gelände besitzt. Besonders das Kellergeschoß, wo sich eine Bühne für Konzerte befand, wurde völlig unter Wasser gesetzt. Auch die dortigen sanitären Einrichtungen, sowie die Kellerkneipe wurden unbrauchbar gemacht.

Bei hochsommerlichen Temperaturen machte man sich ans Werk: innen wurde geputzt und alles Durchnäßte  entfernt, außen wurde das Gelände entschlammt und gesäubert. Auch die Kinoeinrichtung des Vereins (alte, gemütliche Kinosessel ) wurden gereinigt. So schaffte man an diesem Samstag ein beachtliches Arbeitspensum, und war nach der getanen Arbeit höchst zufrieden. Die Sonne half auch krätig mit, daß viele nasse Gegenstände schnell trockneten. So konnte man am Abend den Verein zufrieden verlassen und sich noch ein wenig in der Altstadt amüsieren, wo auf dem Semperopernplatz allen Helfern bei einer großen Benifizveranstaltung noch einmal herzlich für das Mittun gedankt wurde.

Lob aus Paris

„Freie Presse“  23.07.2002

Paris/Werdau.  Auf das Martin-Luther-King-Zentrum Werdau verweist jetzt D@dalos, der Bildungsserver der UNESCO Paris, innerhalb seiner Reihe „Vorbilder“ auf der Seite

D@dalos bemerkt zu Kings Rede „I have a dream“: „Die – leicht überarbeitete – Übersetzung entstammt dem Internetauftritt des Martin-Luther-King-Zentrums, das eine hervorragende deutschsprachige Webseite mit zahlreichen Informationen zum Friedensnobelpreisträger unterhält“.

„Der Dank  gebührt vor allem unserem langjährigen Freund Friedemann Gehrt in Coswig, der aus unserem und selbst recherchierten Material mit Hingabe und Professionalität die Seiten gestaltet und ins Netzt stellt“, sagte Georg Meusel, der Leiter des Zentrums, dessen Internetauftritt bis zu 7000 Besucher pro Monat zählt.

King-Zentrum bei Jugendmesse in Zwickau

„Freie Presse“  25.04.2002

 Die Zukunft jeder Stadt ist ihre Jugend. Vielerorts wird diese Tatsache noch verkannt. Mit der Kinder- und Jugendmesse „U 18“  wollen die Zwickauer Arcaden gemeinsam mit dem Jugendring Zwickau e.V. einen positiven Impuls geben. Vom 25. April bis zum 04. Mai werden sich in Zwickaus größtem Einkaufs- und Erlebniscenter über 40 Vereine, Verbände, Einrichtungen, Institutionen und Behörden, die im Bereich präventive Kinder- und Jugendarbeit tätig sind, präsentieren. Das Spektrum reicht dabei von kommunalen und freien Jugendclubs über den Stadtsportbund und das Jugendblasorchester bin hin zur Sucht- und Drogenberatung, der Jugendgerichtshilfe und dem Theater. Ziele sind, die Angebote aus diesen Bereichen aufzuzeigen sowie die Jugend dafür zu begeistern und zu sensibilisieren. Zudem werden Informationen über Anlaufstellen bei Problemen gegeben und Kontakte vermittelt. Auch das generationenübergreifende Verständnis soll mit einer derartigen Veranstaltung angeregt werden.

 Die Kinder- und Jugendmesse wird durch ein täglich wechselndes Bühnenprogramm im Bereich des Rondells, dem zentralen Punkt der Zwickau Arcaden, mit Leben erfüllt. Stellvertretend sei das „Puppentheater zum Anfassen“ am 26. April und 2. Mai genannt. Beginn ist jeweils um 15 Uhr.

 Initiatoren der „U 18“ sind Centermanager Andreas Keil und Isa Ritter vom Zwickauer Jugendring. Erste Gespräche, eine derartige Messe mitten im Herzen der Muldestadt durchzuführen, gab es bereits im vergangenen Jahr nach der ersten Veranstaltung im Alten Gasometer. Man war sich schnell einig, dass die Zwickau Arcaden ein optimales Podium für die Durchführung einer derartigen Messe von Jugendlichen, mit Jugendlichen und für Jugendliche bietet.

 Eröffnet wird die diesjährige Kinder- und Jugendmesse „U 18“ heute um 10 Uhr vom Oberbürgermeister der Stadt Zwickau Dietmar Vettermann. Anschließend wird es einen Rundgang geben, in dessen Rahmen man sich über das umfangreiche und wichtige Gebiet präventive und offene Kinder- und Jugendarbeit informieren kann.

Versöhnungsbund und Martin-Luther-King-Zentrum stiften Preis

„Freie Presse“ Zwickau und Zwickauer Land  06.03.2002

Werdau.  Clemens Ronnefeld debattierte am Wochenende im Rahmen der Vorstandstagung des Versöhnungsbundes Deutschland über die Terrorbekämpfung mit militärischen Mitteln. Der Referent für Friedensfragen aus Krastel im Hunsrück kritisierte in der Werdauer Jugendherberge die US-amerikanischen Maßnahmen und deren vorbehaltlose deutsche Unterstützung.

 Laut Ronnefelds Hintergrundinformationen hätten die USA Monate vor dem Anschlag auf das World Trade Center Afghanisten mit einem „Bombenteppich“ gedroht, falls das Land nicht einer Ausbeutung der erdgasreichen Region durch Amerika zustimmt. Auch der Irak stehe seit langem auf der Begehrlichkeitsliste der USA. Rechtsanwalt Ulrich Hahn aus Villingen, Versöhnungsbundvorsitzender, erinnerte an „das hohe Gut der in Jahrhunderten erkämpften Rechtsstaatlichkeit“. Diese verbiete, ein Land in Brand zu setzen, um Verbrecher zu jagen.

Der Versöhnungsbund mit seinen 900 Mitgliedern bereitet für das Himmelfahrts-Wochenende in Bonn eine Jahrestagung zum Thema „Macht – persönlich, wirtschaftlich und politisch“ vor, die statt „Fremdbestimmung“ zu „Selbstbestimmung“ ermutigen soll. Versöhnungsbund und King-Zentrum wollen einen „Martin-Luther-King-Friedenspreis für Zivilcourage“ stiften, der vorzugsweise an „einfache“ Menschen vergeben werden soll.

Ausstellung „Martin Luther King – Leben, Wirken, Hoffnung“ in Luxemburg

„Freie Presse“  24.01.2002

Werdau/Differingen.  Anlässlich des zehnjährigen Jubiläums der Martin-Luther-King-Pfadfinder Luxemburg wird gegenwärtig die Ausstellung „Martin Luther King – Leben, Wirken, Hoffnung“, die 1987 von Matthias Kluge und der damaligen Friedensgruppe Crimmitschau-Frankenhausen gestaltet wurde, in Differingen in Luxemburg gezeigt.

Georg Meusel, Vorsitzender des Martin-Luther-King-Zentrums Werdau, sprach am Montag im Technischen Lyzeum der Stadt in mehreren Klassen und hielt in der dortigen Stadthalle einen Vortrag über King und den Einfluss von dessen Gedankengut auf die Friedensbewegung und die friedliche Revolution in der DDR. Er würdigte auch das Engagement von Matthias Kluge, mit dessen Ausstellung ein Stück Gegenkultur der DDR dokumentiert werde. Im Rundfunksender DNR Luxemburg berichtete Meusel über die Arbeit des King-Zentrums gegen Rechtsextremismus und Gewalt.

Die luxemburgische Martin-Luther-King-Pfadfindergruppe entstand vor zehn Jahren auf Initiative von Luc Schlitz, der heute als Deutschlehrer arbeitet. Sie wendet sich vor allem gegen Rassismus in dem Land, das mit rund 40 Prozent einen großen Ausländeranteil besitzt. Schlitz wil die Verbindung nach Südwestsachsen aufrecht erhalten.