„Die Botschaft hinter den Bildern“
Bildende Künstler in der DDR zwischen Enge und Vielfalt
Die SED hatte die Sichtweise der Kommunistischen Partei Deutschlands, welche Kunst als „Waffe“ bezeichnet hatte. Wenn Kunst aber „Waffe“ war, dann konnte folglich diese „Waffe“ nicht nur für, sondern auch gegen die Partei eingesetzt werden. Deshalb misstraute die SED den Künstlern und versuchte, sie auf den „Sozialistischen Realismus“ festzulegen. Doch viele Bildende Künstler setzten sich mit eigenen gestalterischen Wegen darüber hinweg. Und mancher verbarg in seinen Bildern eine gesellschaftskritische Botschaft, die sich erst auf den zweiten oder dritten Blick erschloss.
Das Martin-Luther-King-Zentrum für Gewaltfreiheit und Zivilcourage e.V. Werdau breitet auf 20 Tafeln vor dem Besucher an Hand ausgewählter Beispiele eine Palette von Künstlerbiografien und Kunstwerken aus, die von staatsangepassten über verhalten kritische, christlich geprägte, bis zu widerspenstig-autonomen und oppositionellen reichen. Darunter sind spannende Episoden, unglaubliche Vorgänge und erschütternde Schicksale. In populärwissenschaftlicher Weise werden knappe Hintergrundinformationen über die historische Entwicklung der Bildenden Kunst von der Sowjetischen Besatzungszone bis zur Friedlichen Revolution in der DDR gegeben. Ein Exkurs in die gesellschaftskritische Kunstszene in der Alten Bundesrepublik, ein Blick auf den West-Ost-Kunststreit nach 1990 und auf die gesellschaftliche Rolle der Bildenden Kunst im vereinigten Deutschland runden das Bild ab. So soll die Exposition informieren, Neugier wecken und zum Nachdenken anregen.
Die Ausstellung umfasst 20 Rollup-Tafeln (85×218 cm).